Nun ist der Umzug mit drei Regalkilometern Akten und drei Mitarbeitern perfekt: Ab Montag öffnet das Stadtarchiv Lünen in seinen neuen Räumen im Rathauskeller auch wieder für Besucher. Die können jetzt in einem eigenen Raum an Lesetischen arbeiten. „Bald soll noch ein Besucher-PC dazukommen“, kündigt Stadtarchivar Fredy Niklowitz an. Elf neue Räume hat der stolze Hausherr nun. Seit Oktober hatten dort die Handwerker das Sagen. Wegen des Umzugs war das Archiv in den vergangenen beiden Wochen geschlossen, recherchieren konnte man immerhin vom heimischen PC aus.
Nun kann man wieder mit den alten Schätzchen arbeiten. Das älteste Stück, eine „Siegelpettschaft“, stammt aus dem Jahr 1320. Auch die Stadtrechtsurkunde von 1341 lagert im neuen Reich von Fredy Niklowitz. Zwischen den rollbaren Magazinregalen verbergen sich „Aha-Erlebnisse für Generationen“, sagt der Archivar. Manches erscheint heute absonderlich. Etwa das „Strafenbuch“ der evangelischen Kolonieschule, der heutigen Paul-Gerhardt-Schule. Drei Stockschläge verzeichnet dort ein Eintrag von 1909 – für einen Hausaufgabenvergesser. Die letzten Aufzeichnungen darin stammen von 1948 – vielleicht hegt ja noch jemand dunkle Erinnerungen.
Info:
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Donnerstag zwischen 8 und 12.30 Uhr sowie 13.30 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr.
Kontakt:
Stadtarchiv Lünen
Willy-Brandt-Platz 1
44532 Lünen
Tel.: (02306) 104 – 1531
Fax: (02306) 104 – 1460
Stadtarchiv@luenen.de
Quelle: WAZ Lünen, 13.2.2004