Eine außergewöhnliche Ausstellung ist vom 25. Februar bis zum 2. April im VHS-Haus Recklinghausen zu sehen: Gezeigt werden Bilder und Dokumente aus dem Warschauer Ghetto. „Oneg Schabbat“ lautet der Titel des Projektes. Das hebräische Wort bedeutet Freude an den Sabbat-Treffen. Es ist aber auch der Tarnname für die konspirativ tätige Gruppe von Schriftsteller, Lehrern Geistlichen und Sozialarbeitern, die sich um den Historiker Emanuel Ringelblum (1900-1944) sammelten. Und es bezeichnet das Ergebnis ihrer Tätigkeit: eine einzigartige Sammlung von Dokumenten, die als „Ringelblum-Archiv“ zum Begriff geworden sind.
Dieses Untergrundarchiv befindet sich im Besitz des Jüdischen Historischen Instituts Warschau und gilt als die wichtigste Sammlung von Archivalien zur Geschichte der Vernichtung des polnischen Judentums. Ein Teil davon wird als Ausstellung „Oneg Schabbat“ bis 2005 in verschiedenen Städten des Landes gezeigt.
Die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus am Herzogswall 17, wird am Mittwoch, 25. Februar, um 19.30 Uhr eröffnet. Zum Rahmenprogramm gehört am 26. Februar eine intensive Führung für Lehrer, die dabei erfahren, wie sie die Sammlung für ihren Unterricht einsetzen können. Ein alternativer Stadtrundgang ist für den 11. März geplant, ein Abend mit Liedern aus dem Ghetto für den 21. März. Außerdem gibt es zwei Filmabende (24. und 31. März) im Cineworld an der Kemnastraße.
VHS-Leiter Jürgen Pohl hat sich lange um die Ausstellung bemüht und ist froh, sie jetzt endlich zeigen zu können. „Der grauenvolle Ghettoalltag wird in den Dokumenten des Ringelblum-Archivs deutlich, ebenso die Stationen der planmäßigen Vernichtung hunderttausender von Menschen durch die Nazis“, erläutert er.
Kontakt:
Volkshochschule der Stadt Recklinghausen
Willy-Brandt-Haus
Herzogswall 17
45655 Recklinghausen
Telefon: +49 (0)23 61 – 50 20 00
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Quelle: WAZ Recklinghausen, 12.2.2004