„Es war eine sehr gute Entscheidung, das Museum im Dachgeschoss der Fleckebyer Hardesvogtei und das Amtsarchiv im ehemaligen Museumsraum einzurichten“, sagt Gübys Bürgermeister Heinz Meggers. Im September letzten Jahres wurde der Amtsausschuss darüber informiert, dass das Dachgeschoss nicht die erforderliche Tragfähigkeit für das Amtsarchiv aufweise. „Wir haben alle nicht damit gerechnet“, blickt Meggers zurück, „dass Papier so schwer sein kann.“ Also musste kurzerhand umdisponiert werden, und in den vergangenen Wochen wurden die zahlreichen Schautafeln, Vitrinen und Museumsstücke eine Treppe höher nach oben transportiert und im ausgebauten Dachstuhl wieder aufgestellt. „Dies geschah in Absprache mit dem Leiter des Schleswiger Landesarchives, Professor Dr. Reimer Witt“, erzählt Schulverbandsvorsteher Heini Schulz, der gemeinsam mit dem Hausmeister der Schule, Manfred Medeke, den Umzug des Museums in die Hand nahm.
Als „ungewöhnlich“ bezeichnet Schulz die Vorgehensweise bei der Sanierung des gesamtes Gebäudes. Schließlich beginne man bei der Instandsetzung zumeist mit dem Dach. Im Falle der Hardesvogtei sei jedoch die Gesamtmaßnahme mit dem Dachausbau zum Abschluss gekommen.
Das ausgebaute Dachgeschoss der Hardesvogtei umfasst rund 220 Quadratmeter. Neben dem Museumsraum gibt es noch ein Giebelzimmer, in dem künftig Sitzungen stattfinden können. Auch der Archivar wird hier sein Büro erhalten. „Außerdem können hier wechselnde Ausstellungen gezeigt werden“, nennt Schulz eine weitere Nutzungsmöglichkeit des Dachgeschosses der Hardesvogtei. Die Ausstellung, die 2001 eröffnet wurde, zeigt die Geschichte der Hardesvogtei seit 1856. Über zehn Jahre lang diente sie dem Hüttener Hardesvogt als Amtssitz und Dienstwohnung. Der Hardesvogt war oberster Verwaltungs- und Justizbeamter sowie Richter in Zivilprozessen. Sein Aufgabenbereich wird anhand der Schautafeln ausführlich erklärt. Auch eine nachgeschneiderte Uniform ist in der Ausstellung zu sehen, die goldenen Knöpfe hingegen sind original. Auf einem Podest ist das Büro des Hardesvogten Maximilian Franciscus Blaunfeldt nachgebaut.
„Wir wollen das Gebäude mehr mit Leben füllen“, wünscht sich Meggers, der sich die Hardesvogtei gut als eine Station innerhalb einer Tagestour durch Schleswig und die Hüttener Berge vorstellen kann. Die Informationsbroschüre über die Hardesvogtei ist sogar in dänischer Sprache erhältlich.
Bis das Amtsarchiv eingerichtet wird, kann es noch ein paar Wochen dauern. Im März, so hofft Meggers, kann die Einweihung der Hardesvogtei gefeiert werden.
Kontakt:
Amt Schlei
Schmiederedder 2
24357 Fleckeby
Fleckeby
Quelle: Eckernförder Zeitung, 12.2.2004