Gerade zu dieser Jahreszeit schwelgt mancher wohl gern in Erinnerungen an die schönste Zeit des Jahres: den Sommer. Natascha, Timo und Max aus der 2b der Grundschule Glehn sind stolz darauf, auch einen Beitrag zur Ausstellung „Sommer, Sonne, Sonnenschein“ geleistet zu haben. Die Klassengemeinschaft zeigt Urlaubsbilder, Aufsätze und Souvenirs, die an die schönste Zeit des Jahres erinnern.
Melina war in den Ferien in Bayern. „Ich habe eine Fahne mitgebracht, sie ist hier ausgestellt“, erklärt die Achtjährige. Der siebenjährige Moritz hat ein Bild von den Ferien am Meer gemalt. „Meine Muschel wurde von den Wellen ans Land gespült“ – ist darauf zu lesen. Jetzt, da Wände und Räume des Stadtarchivs Korschenbroich unzählige Urlaubserinnerungen schmücken, ist die Frage von Lisa Melißen „Wie macht man mit fast Nichts eine Ausstellung?“ kaum zu verstehen.
Aber die Diplom-Sozialwissenschaftlerin, die gemeinsam mit Professor Dieter Oelschlägel das Lehrforschungsprojekt der Universität Duisburg-Essen betreut hat, erinnert sich gut an die Startschwierigkeiten. „Ein Jahr intensivste Arbeit liegt hinter uns und es hat sich gelohnt“, ließ sie anlässlich der Ausstellungseröffnung wissen.
Allerdings betont sie auch, dass es ohne die große Unterstützung seitens der Lehrerinnen und Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Glehn sowie der Zeitzeugen und Leihgeber aus Korschenbroich nicht möglich gewesen wäre, die Besucher auf diese Erinnerungsreise zu schicken. Michaele Messmann, Stadtarchivarin, ist von dem Ergebnis der Zusammenarbeit überzeugt: „Es ist gelungen, einen Bogen in die Vergangenheit zu schlagen“, und sie ist sicher, auch in Zukunft Veranstaltungen zum Thema „Geschichte vor Ort“ anbieten zu können.
Zufrieden zeigten sich auch Nadine Höhner, Vanessa Kühn, Ulrike Diecker, Maren Tuitje, Yvette Tempel, Tanja te Heesen und Wiebke Neumann, Studentinnen des Fachbereichs Sozialwissenschaften des Campus Duisburg. Ihnen ist es gelungen, aus den Erinnerungsstücken eine in zwei Teile gegliederte Ausstellung zu gestalten. Zum einen werden Fotos, Mitbringsel, Bilder und Berichte von Klassenfahrten und Sommeraktivitäten gezeigt, erstellt von den Kindern der Klassen 2b und 4c der Glehner Schule.
Das Thema „Mobilität früher – heute“ wird im zweiten Teil durch Leihgaben Korschenbroicher Bürgerinnen und Bürger anschaulich vervollständigt. Unter anderem sind an einer Litfaß-Säule Pressenotizen aus den 50er und 60er Jahren zu sehen. Hier wird an die Sturmflut in Hamburg 1962 erinnert, an die Fußball-Weltmeisterschaft 1954, einen Deutschland-Auftritt der Beatles im Jahr 1964 und anhand eines Wahlplakates an Konrad Adenauer.
Bowlepicker, eine Schwimmhilfe aus Kork und ein Zelt nebst Kochgeschirr erinnern, welches Freizeitvergnügung vor rund 50 Jahren im Trend lag. Mit Hilfe der Unterstützung der Sparkasse Neuss ist ein Stück Zeitgeschichte entstanden, das für mehrere Korschenbroicher Generationen gleichermaßen interessant sein dürfte.
Wer sich in Urlaubsstimmung versetzen lassen und sehen möchte, welches Bild der siebenjährige Justin unter der Überschrift „Ich war Henchen essen“ gemalt hat, kann das bis zum 2. April im Stadtarchiv tun. Öffnungszeiten und Infos gibt es unter 02161/ 613212 oder www.korschenbroich.de.
Kontakt:
Stadtarchiv Korschenbroich
Friedrich-Ebert-Str. 3
D-41352 Korschenbroich
Telefon: (02161) 613-211 / 613-212
Telefax: (02161) 613-240
stadtarchiv@korschenbroich.de
Quelle: NGZ-online, 6.2.2004