Zerfleddert, vergilbt, ziemlich abgegriffen – rund 1.000 Karten des Dortmunder Urkatasters sehen teilweise ganz schön mitgenommen aus. Daher werden die Originale aus der Zeit um 1825 jetzt digitalisiert.
Über 150 Jahre lang wurden die Detailkarten des Dortmunder Stadtgebiets in Amtsstuben heftig beansprucht. Alltagstauglich sind viele der filigranen Papiere deshalb nicht mehr. Die Digitalisierung ist ein Projekt von Vermessungs- und Katasteramt sowie dem Stadtarchiv Dortmund. „In Zukunft können Interessierte die Karten auf CD-ROM sichten“, erklärt Ingo von Stillfried, stellvertretender Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes.
„Alle Originale sind noch handgezeichnet, das ist fast schon Kunst“, sagt Hermann Josef Bausch vom Akten- und Kartenarchiv des Stadtarchivs fasziniert. Deshalb ist auch ein Kalender geplant. Im Stadtarchiv wurden die Karten bereits provisorisch restauriert. Die Großformate werden dann mit einem Scanner erfasst. „Auf diese Weise können wir die Daten noch weiter digital bearbeiten“, sagt von Stillfried.
In einem sogenannten GeoInformationssystem werden die Daten dann später archiviert. „Meistens nutzen Historiker die Karten und ein paar Mal im Jahr werden sie für städtische Vermessungen heraus geholt“, erklärt von Stillfried.
In drei bis vier Wochen sollen alle 1.000 Karten eingescannt sein. Ab dann bleiben die Originale in den sicheren Stahlschränken des Stadtarchivs. 282 Quadratkilometer aller Dortmunder Gemeinden sind dann auf rund 100 DVDs gebrannt. Doch auch Digitales hält nicht ewig. „Zur Sicherheit haben wir alles auch als alt bewährten Mikrofilm vorliegen“, sagt von Stillfried.
Kontakt:
Stadtarchiv Dortmund
Märkische Str. 14
D-44122 Dortmund
Telefon: 0231-5022156
Telefax: 0231-5026011
stadtarchiv-dortmund@stadtdo.de
Quelle: WAZ Dortmund, 2.2.2004