Grit Richter-Laugwitz, Leiterin des Archivverbundes, und Silke Klewin, Chefin der Gedenkstätte Bautzen, zogen gestern Bilanz der Arbeit ihrer Einrichtungen im Jahre 2003 und gaben einen Ausblick auf die für 2004 geplanten Aktivitäten.
Beide Frauen konnten sich im abgelaufenen Jahr über gestiegene Benutzer- bzw. Besucherzahlen freuen. Während die sechs Besucherarbeitsplätze im Archivverbund im Jahre 2002 zu 75 Prozent ausgelastet waren, stieg deren Auslastung 2003 auf 90 Prozent an. 427 Benutzer hielten sich an insgesamt 1.023 Tagen im Archiv auf. Die Themen, zu denen anhand der vorhandenen Archivalien geforscht wird, sind sehr breit gefächert. So waren unter anderem die Bautzener Musikgeschichte, die Umsiedlerproblematik und die Wirtschaftsgeschichte der Stadt sehr stark nachgefragt.
Die enorm große Auslastung ihrer Einrichtung führt Grit Richter-Laugwitz auch auf einen gewissen Benutzerstau zurück, der dadurch entstand, dass die Akten des Staatsfilialarchives lange Zeit nicht nutzbar waren. Um einem Abflauen des Interesses entgegenzuwirken, möchte die Archivleiterin offensiv auf Lehrer, speziell die für Deutsch und Geschichte zugehen. „Die Mehrzahl der Pädagogen weiß noch zu wenig über unsere Möglichkeiten und darüber, dass wir eine offene Einrichtung sind“, so ihre Einschätzung. Außerdem will die Archivverbunds-Chefin im Herbst eine Besucherbefragung anstellen, um die Kundenfreundlichkeit noch weiter zu verbessern. Selbstverständlich wird es auch 2004 wieder eine Vortragsreihe im Stadtarchiv geben.
Fast 70.000 Menschen besuchten 2003 die Gedenkstätte Bautzen. Dazu zählen auch die Zuschauer der 44 Aufführungen von „Romeo und Julia auf Bautzen II“, des gemeinsamen Projektes von Gedenkstätte und Deutsch-Sorbischem Volkstheater. „Dieses Experiment hat weit über die Region hinaus zur Steigerung unseres Bekanntheitsgrades beigetragen“, so Silke Klewin. „Es erregte auch in Fachkreisen Aufsehen, so dass andere Gedenkstätten sich überlegen, Gleiches zu tun.“ Neben Vortragsabenden und Ausstellungen organisierten die Mitarbeiter 486 Führungen. Als Frucht der gedeihlichen Zusammenarbeit beider Institutionen und im Ergebnis einer gemeinsamen Veranstaltung zum 50. Jahrestag des 17. Juni 1953 liegt jetzt die Broschüre „Der 17. Juni 1953 in Bautzen“ aus der Feder von Grit Richter-Laugwitz vor. Sie ist zum Preis von 3,90 Euro erhältlich.
Kontakt:
Grit Richter-Laugwitz
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E-Mail: grit.richter-laugwitz@bautzen.de
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Quelle: Sächsische Zeitung, 29.1.2004