Das Land Niederösterreich organisiert 2005 zum Jubiläum „50 Jahre Staatsvertrag“ eine große Ausstellung auf der Schallaburg. Die Schau unter dem Titel „Österreich ist frei“ wird vom 15. April bis zum 1. November kommenden Jahres laufen (Pressemitteilung als pdf).
Auf der Schallaburg werde „die“ Staatsvertragsausstellung für Österreich stattfinden, kündigte der wissenschaftliche Leiter Stefan Karner (Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung) an. Keine andere werde so lange dauern, keine andere werde einen derartigen Umfang haben.
Die Schau soll auch mit einer „Sensation“ aufwarten. Ziel sei es, das Originaldokument des Staatsvertrages aus dem russischen Staatsarchiv in Moskau nach Niederösterreich zu holen. Karner zufolge gibt es fünf Originale. Jenes in Moskau sei nicht nur das mit Siegeln versehene, sondern auch das vom damaligen Außenminister Leopold Figl am 15. Mai 1955 im oberen Belvedere in Wien der Öffentlichkeit präsentierte.
Im Mittelpunkt von „Österreich ist frei“ werden insbesondere auch zwei „große Niederösterreicher“ stehen, so Landeshauptmann Erwin Pröll (V): Leopold Figl und Julius Raab als „Väter“ des Staatsvertrages und „Baumeister“ der Zweiten Republik. Karner: „Die Beiden sollen durch die Ausstellung führen. Ihre Politik ist der rote Faden.“ Die Schau beginne deshalb am 15. April 2005, weil an jenem Tag vor dann 50 Jahren die österreichische Delegation mit Figl, Raab, Adolf Schärf und Bruno Kreisky von der Unterzeichnung des Moskauer Memorandums in die Heimat zurückgekehrt und in Bad Vöslau gelandet war.
Karner betonte, dass die Ausstellung auf einen breiten Fundus an Exponaten zurückgreifen werde können. „Vieles wird erstmals gezeigt werden.“ Objekte aus staatlichen Archiven und Museen im In- und Ausland, aus privaten Sammlungen und auch von Privatpersonen (diese mögen sich mit Leihgaben an das Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung wenden – Schörgelgasse 43, 8010 Graz) sollen ein vielfältiges Bild der Nachkriegsjahre in Österreich geben. Jüngeren Besuchern der Schau soll die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern nachvollziehbar gemacht werden, ältere Menschen sollen selbst Erlebtes entdecken.
Quelle: Der Standard, 24.1.2004