Dieter-Theodor Bohlmann ist Stader Ratsherr, Vorsitzender mehrerer Vereine, ehrenamtlicher Museumsdirektor in Jork und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Museen im Landkreis Stade, darüber hinaus pensionierter Lehrer und Autor mehrerer Bücher. Für ein neues Projekt benötigt er die Unterstützung von den Stadern. Es geht um den Bunker „Sokrates“, der im Zweiten Weltkrieg auf dem Schwarzen Berg in Stade gestanden hat.
Es handelte sich dabei um den Teil eines Abwehrsystems gegen die alliierten Luftangriffe. Das System wurde – so Bohlmann – ab 1940 aufgebaut. Ein Großgefechtsstand befand sich ab 1. Februar 1942 auf dem Schwarzen Berg in Stade, arbeitete zunächst in einem großen Backsteingebäude an der Bremervörder Straße. Genau dort, wo sich heute der Parkplatz des Stader Krankenhauses befindet.
Ab Ende 1943 gab es einen großen Bunker am Südosthang des Schwarzen Berges oberhalb des Heisterbusches. Um ihn herum war ein Barackenlager für bis zu 1.000 Luftwaffensoldaten angesiedelt. Er bestand – die Tarnbezeichnung lautete „Sokrates“ – bis zum 19. April 1945. Die Baracken waren nach Kriegsende Lager für entlassene russische und polnische Gefangene. Der Bunker war Lagerraum, ab 1947 auch für einige Zeit Sitz der Schuhfabrik Filatzek. Am 1. November 1948 wurde der Bunker auf Befehl der britischen Militärbehörde gesprengt, Trümmer sollen noch bis 1955 beseitigt worden sein. Die Baracken verschwanden erst in den 60er-Jahren, damals wurde dann an dieser Stelle das Stader Krankenhaus gebaut.
Dieter-Theodor Bohlmann möchte nicht nur alte Akten für sein Buch verwerten. Er hofft auf den Kontakt zu Zeitzeugen und deren Berichte. Einige zivile „Nachnutzer“ und Angehörige des Bunkerpersonals dürften noch im Stader Raum ansässig sein. Bohlmann hofft, dass sie ihm auch Dokumente und Fotografien leihweise zur Verfügung stellen werden.
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Leitung: Herr Dr. Bohmbach
Quelle: Hamburger Abendblatt, 23.1.2004