Neubau für das Bundesarchiv in Berlin

Zehn Jahre nach der provisorischen Zusammenführung der Archivbestände der zentralen Institutionen der DDR und des Deutschen Reiches durch das Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde stellte Kulturstaatsministerin Weiss am 20. Januar die Planungen für die endgültige Unterbringung der Berliner Dienstelle des Bundesarchivs vor. 

Ziel der Baumaßnahmen ist es, die schwierigen Arbeitsbedingungen zu verbessern und optimale Lagerungsbedingungen für die in der Berliner Dienststelle des Bundesarchivs verwahrten Archivalien herzustellen.

Neben der Sanierung und dem Umbau der denkmalgeschützten Gebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände in Berlin-Lichterfelde sehen die Planungen deshalb den Neubau eines Magazins vor, in dem zukünftig rund 110.000 laufende Meter Akten und Bücher untergebracht werden können. In enger Verbindung zu den Öffentlichkeits- und Funktionsbereichen des Archivs, die in den ehemaligen Gebäuden der preußischen Hauptkadettenanstalt und der „SS-Leibstandarte Adolf Hitler“ untergebracht sind, wird das Magazin auch gestalterisch neue Akzente setzen. Architekt Stephan Braunfels, der mit der Neukonzeption beauftragt wurde, sieht für das Gebäude einen auskragenden, geschlossenen Kubus mit einem transparenten Eingangsbereich vor. Die Neubau- und Umbauarbeiten, für die rund 40,5 Millionen Euro veranschlagt werden, sollen bis 2009 abgeschlossen sein.

In der Berliner Dienststelle des Bundesarchivs wurden zahlreiche nach der Wiedervereinigung übernommene Archive und Bestände aus dem Berliner Raum zusammengeführt. Dazu gehören das Zentrale Staatsarchiv der DDR mit dem damaligen Filmarchiv, das frühere Institut für Marxismus-Leninismus der SED, das Berlin Document Center sowie die Zentralbibliothek der Gewerkschaften der DDR. Wie das Archivgut des Deutschen Reiches, das ebenfalls in Berlin-Lichterfelde untergebracht ist, sind dort auch diese Unterlagen ohne Sperrfristen, aber unter Berücksichtigung persönlicher Schutzrechte, öffentlich zugänglich.

Das Bundesarchiv, das 1952 gegründet wurde, ist heute eine obere Bundesbehörde im Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Verteilt auf 12 Dienststellen an 9 Orten in Deutschland, widmet es sich der Aufgabe, die Überlieferung zentraler Organe der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, des Deutschen Reiches und des Deutschen Bundes zu sichern und sie nicht nur für die wissenschaftliche Forschung und die Bundesverwaltung sondern auch für eine interessierte Öffentlichkeit sachgerecht zu erschließen. 

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Quelle: RegierungOnline, 20.1.2004

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