Das Frauenstadtarchiv Dresden lädt auch 2004 zu Vorträgen, Lesungen und Foren ins Stadtarchiv, Elisabeth-Boer-Straße 1, ein. Die erste Abendveranstaltung am 28. Januar ist der Dresdner Schauspielerin Traute Richter (1924-1986) gewidmet, die in vier Jahrzehnten mit ihrer Gestaltung großer Frauengestalten der deutschen Klassik Publikum und Kritik überzeugte. Sie, die schon vor dem Krieg das „Gretchen“ spielte, war später am Dresdner Staatsschauspiel als Lady Milford, Lady Macbeth, Minna von Barnhelm zu erleben.
Ihre Frau von Stein in der Inszenierung „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ ging in die Dresdner Theatergeschichte ein. Traute Richter war darüber hinaus aber auch eine gewissenhafte Protokollantin. Sie hinterließ über 2 000 Briefe aus denen sich ein Zeitbild von den Kriegsjahren bis in die Endzeit der DDR erschließt. Die Briefe veranschaulichen die Situation des schöpferischen Menschen im Spannungsfeld zwischen Mündigkeit und Abhängigkeit. Der Schriftsteller und Schauspieler Peter Biele vereinte 1996 in zwei Bänden den brieflichen Nachlass von Traute Richter. Am 28. Januar wird er aus diesen Briefen lesen (19 Uhr, freier Eintritt).
Das Jahresprogramm zur Vortragsreihe „Frauen(-)wirken in Dresden“ ist ab 15. Januar im Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19, im Frauenbildungszentrum, im Stadtarchiv, im Kulturamt und in den Ortsämtern kostenfrei erhältlich.
Kontakt:
Frauenstadtarchiv Dresden
c/o Stadtarchiv Dresden
Elisabeth-Boer-Straße 1
01099 Dresden
Telefon: 0351/488-1517
E-mail: NSchoenherr@dresden.de
http://www.frauenstadtarchiv.de/
Quelle: Sächsische Zeitung, 14.1.2004