Ausstellung über Johann Moritz von Nassau-Siegen

Langsam nimmt sie mehr und mehr Gestalt an: die große Ausstellung über den wohl bedeutendsten Fürsten des Siegerlandes: Johann Moritz von Nassau-Siegen. Aus Museen und Archiven fünf verschiedener Länder, aus allen Teilen Deutschlands, Niederlande, Frankreich, Belgien und Dänemark rollen die Lieferwagen an. Sie sind beladen mit Portraits, Gemälden, Stichen, Modellen, Zeichnungen, Büchern, Schriftstücken, aber auch mit handfesten Objekten des Militärwesens (Rüstungen und Waffen). Insgesamt umfasst die bedeutende Präsentation, die in ihrer Zusammenstellung einmalig ist, über 300 teils sehr wertvolle Exponate, die vom 16. Januar bis zum 29. Februar zu sehen sein werden.

An beiden Ausstellungsorten, dem Siegerlandmuseum im Oberen Schloss und dem Museum für Gegenwartskunst arbeitet seit einer Woche ein 20-köpfiges Team mit Hochdruck am Aufbau der Präsentation aus Anlass des 400. Geburtstages des Landesfürsten. Renommierte Museen und Archive entsenden Leihgaben nach Siegen: unter anderem das Mauritshuis (Den Haag), die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Berlin), das Königliche Museum (Brüssel), die Gemäldegalerie Alte Meister (Dresden). Sogar mit dem Louvre in Paris haben die Initiatoren der Johann Moritz Gesellschaft und des Instituts für Europäische Regionalforschungen der Universität Siegen (IFER) Kontakt aufgenommen. So kommt ein Gemälde des niederländischen Malers Frans Post, der Johann Moritz einst nach Brasilien begleitete, von der Seine an die Sieg.

Das Wirken des Siegerländer Fürsten in Brasilien bildet einen Schwerpunkt der großen Präsentation über sein Lebenswerk. So sind neben Landschaftsgemälden (Post) und lebensnahen Portraits der Ureinwohner (Albert Eckhout) beispielsweise auch die prächtigen Urkunden zu sehen, mit denen Johann Moritz zum Generalgouverneur der Niederlande ernannt wurde. „Dieses wertvolle Ausstellungsstück haben wir erst auf den letzten Drücker bekommen“, erzählt Katja Happe (IFER). Eine Leihanfrage an das Königliche Hausarchiv in Den Haag sei von dort erst negativ beschieden worden. „Sie konnten die Originale nicht finden.“ Doch die Holländer gaben nicht auf und beförderten die Ernennungsurkunde dann doch noch zu Tage.

Solche und ähnliche Geschichten rund um die Vorbereitungen der großen Ausstellung könnten die Initiatoren en masse erzählen.

Quelle: Westfalenpost, 13.1.2004

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