Unterkunftssuche für Stadtarchiv Meisenheim geht weiter

Wohin mit dem Stadtarchiv aus dem Turmzimmer im Untertor in Meisenheim? Dies beschäftigte den Stadtrat im November und damals gab es heftige Debatten. Stadtbürgermeister Volkhard Waelder plädierte eindringlich dafür, das Archiv nach Koblenz in Obhut des Landesarchivs zu geben. Dort werde es sach- und fachgerecht gelagert.

Diese Art der Aufbewahrung ist im Turm des Untertores nicht gegeben, da die klimatischen Bedingungen dort in dem alten Gemäuer mehr als mangelhaft sind. Das kann die vielen Dokumente und Altertümchen, die es wert sind, der Nachwelt zu erhalten, auf Dauer schädigen, sie sogar vernichten.

Ein Teil des Meisenheimer Stadtarchivs, hauptsächlich Bücher, wollte Waelder in einem Raum des Feuerwehrhauses unterbringen. Der müsste dann aber noch extra für die Aufbewahrung der geschichtsträchtigen Unterlagen hergerichtet werden. Waelders Vorschlag gefiel der SPD-Fraktion im Rat überhaupt nicht, sie möchte das gesamte Stadtarchiv in Meisenheim behalten. Und einen Raum dafür habe man schon, ließ die SPD damals verlauten, man brauche nur noch etwas Zeit, um die Sache zu regeln.

Der Rat einigte sich dann, ein halbes Jahr den Beschluss zur Verlagerung des Archivs zu verschieben und folgte damit einem Antrag der Genossen. Die im Rat gesetzte Frist läuft im Mai 2004 ab. Wie der Stadtchef gestern mitteilte, hat die örtliche SPD aber bis zum heutigen Tag noch keinen Vorschlag über den künftigen Verbleib des Archivs in Meisenheim eingereicht. „Wir müssen also weiter abwarten, ob die SPD eine adäquate Unterkunft findet“, sagte Waelder. Die innerstädtische Raumsuche der SPD verfolgt er mit Skepsis. „Sollte dieser Raum tatsächlich gefunden werden, müsste dafür wohl auch Miete bezahlt werden“. Das aber lasse die ohnehin schon gebeutelte Stadtkasse nicht zu, meinte Waelder.

Er favorisiert nach wie vor den Ausbau eines Raumes bei der Feuerwehr, wo die alten Bücher und Folianten ordnungsgemäß gelagert werden könnten. „Und das ist dort für die Stadt wesentlich billiger“, sagt Waelder.

Quelle: Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, 7.1.2004

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