Um den „Lernort“ Archiv zu erschließen, sind vor allem Archivpädagogen gefragt. Diese betreuen und leiten die Arbeit von Lehrern und Schülern in Archiven an, sind dabei selbst häufig Lehrkräfte, die für diese Tätigkeit an ein Archiv abgeordnet worden sind.
Derzeit gibt es vor allem in Westdeutschland Archivpädagogen, wenngleich ihre Zahl klein ist. Da es zudem an einer spezifischen archivpädagogischen Aus- bzw. Fortbildung mangelt, initiiert die Sächsische Akademie für Lehrerfortbildung (SALF) in Meißen eine Qualifizierungsmaßnahme.
Nach Möglichkeit mit Unterstützung der Körber-Stiftung (Hamburg) sowie der staatlichen Archivverwaltung des Freistaates Sachsen soll interessierten Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrern angeboten werden, sich im Rahmen der Personalentwicklung zu Multiplikatoren weiterbilden zu lassen, um dann selbst als archivpädagogische Fachberater etc. fungieren zu können.
Nach dem Konzept der SALF, dass dieser Tage zur Diskussion gestellt worden ist (Konzept und Kontakt hier als pdf), sollen die Teilnehmer an der Maßnahme, die im Zeitraum von zwei Jahren insgesamt zwei Wochen lang durchgeführt werden soll, Aufbau und Arbeitsprinzipien verschiedener Archive kennenlernen und mit archivarischen Arbeitsmethoden vertraut gemacht werden, um schulische und sonstige Benutzergruppen von Archiven zu unterstützen.
Aufbau, Inhalte und Realisierung einer derartigen archivpädagogischen Qualifizierung sollten sicherlich in den einschlägigen Archiv- und Kultusverwaltungen abgesprochen werden, könnten dabei aber vor allem von den Erfahrungen und Kompetenzen der Archivpädagoginnen und Archivpädagogen, die beispielsweise im Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit des VdA seit Jahren erfolgreich wirken und bundesweit zusammenarbeiten, profitieren.