Nach Auffassung der sächsischen CDU-Landtagsfraktion sollen die sächsischen Außenstellen der Stasi-Unterlagen-Behörde in Dresden, Chemnitz und Leipzig unverändert fortbestehen. Der Fraktionsvorsitzende Fritz Hähle wandte sich gestern in Dresden gegen Überlegungen der Bundesregierung, die Behörde von Marianne Birthler zu verkleinern. Gerade für ältere Opfer des SED-Unrechts seien die Ämter vor Ort wichtig, weil sie das Einsehen von Unterlagen ohne lange Wege ermöglichten, sagte der Politiker.
Hähle betonte das anhaltend „große Interesse der Bevölkerung an der Aufklärung über das Unrecht der Staatssicherheit“. Deshalb müssten in Sachsen, dem bevölkerungsreichsten der neuen Bundesländer und der „Wiege der Revolution von 1989“, die Archive vor Ort bestehen bleiben. Überlegungen, die Akten der Außenstellen an wenigen Orten zusammenzuführen, seien nicht akzeptabel. Vielmehr sollten die Akten der Behörde mittelfristig in den Archivbestand des Freistaats überführt werden.
Nach Angaben der Birthler-Behörde sind in der rund zwölfjährigen Tätigkeit fünf Millionen Anträge auf Akteneinsicht gestellt worden. Allein 2002 seien 94.000 Anträge eingegangen, die meisten von Ostdeutschen.
Quelle: Lausitzer Rundschau, 8.12.2003