Nachlass Alfred Epsteins jetzt im Stadtarchiv

Kulturdezernent Peter Krawietz (CDU) und Wolfgang Dobras haben gestern Dokumente aus dem Nachlass Alfred Epsteins vor. Esther Epstein hatte die Dokumente dem Stadtarchiv Mainz überlassen.

Epstein wurde 1903 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Mainz geboren und ist hier aufgewachsen. Nach seiner Flucht vor den Nazis kehrte er 1960 durch einen Zufall nach Mainz zurück. Archivdirektor Dobras bezeichnete Epstein als eine „bedeutende Mainzer Persönlichkeit“. Epstein fungierte über Jahre als Vorsitzender, später Ehrenvorsitzender, der Mainzer Jüdischen Gemeinde und engagierte sich im Jugendwohlfahrtsausschuss der Stadt.

Der Nachlass, der bis in die Zeit kurz nach der Flucht Epsteins aus Deutschland zurückgeht, besteht zum Großteil aus Korrespondenz, Fotoalben, amtlichen Urkunden und Ehrungen, wie den Mainzer Ehrenring, sowie den Lebenserinnerungen Epsteins. Diese hatte er noch selbst dem Stadtarchiv übergeben. Gemeinsame Fotos Epsteins, zusammen mit Papst Johannes Paul II. oder Oberbürgermeister Jockel Fuchs gestatten Einblicke in Epsteins Leben. Dobras betonte den unschätzbaren Wert des Nachlasses. Nur mit persönlichen Unterlagen Mainzer Bürgen könne das Archiv seiner „Aufgabe als Gedächtnis der Stadt“ wirklich nachkommen, so Dobras. Krawietz bezeichnete den Nachlass Epsteins als „Teilstück der Mainzer Identität“.

Sowohl Krawietz als auch Dobras dankten Esther Epstein, der Frau des Verstorbenen. „Es muss für sie“, so Krawietz, „mit Gefühlen verbunden sein, die schmerzlich sind“. Ester Epstein bezeichnete die Gabe als Selbstverständlichkeit. Schließlich habe sich ihr Ehemann immer als Mainzer gefühlt.

Kontakt:
Stadtarchiv Mainz
Rheinallee 3 B
55116 Mainz
Telefon (0 61 31) 12 21 78
Telefax (0 61 31) 12 35 69
stadtarchiv@stadt.mainz.de

Quelle: Allgemeine Zeitung, 5.12.2003

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