40 Prozent der Daten aus dem Einwohner-Register der Stadt Emden von 1871 bis 1945 sind aufgrund des Zustandes der Unterlagen verloren gegangen. Das teilte Dr. Rolf Uphoff, Leiter des Emder Stadtarchivs, im Ratsausschuss für Kultur und Erwachsenenbildung mit. Deshalb müsse das verbliebene Material schnell gesichert werden. Das koste 6.800 Euro.
Das Stadtarchiv hat die Unterlagen im Februar von der Registratur der Stadtverwaltung übernommen. „Die Originalunterlagen wurden vernichtet“, sagt Uphoff. „Es gibt nur Daten auf Filmen, die aufgrund unsachgemäßer Lagerung in sehr schlechtem Zustand sind.“ Das Material sei nicht zu benutzen.
Problematisch sei das vor allem deshalb, weil zurzeit verstärkt Anfragen nach den Daten beim Archiv eingingen. Vor allem die Namen von jüdischen Mitbürgern, Zwangsarbeitern und Flüchtlingen seien wichtig. „Diese Menschen brauchen Bestätigungen, um ihre Ansprüche als Rentner oder deutsche Staatsbürger geltend zu machen“, erklärt Uphoff.
Wenn das Stadtarchiv die Reproduktion aus dem eigenen Haushalt bezahlen solle, werde noch viel Zeit vergehen, bis alle Daten gesichert seien, so Uphoff. Außerdem sei das Geld eigentlich für die Sicherung alter Zeitungen gedacht. Eine Umschichtung werde schwierig.
Der Leiter des Stadtarchivs regt an, dass die Stadt versuchen soll, Bund und Land in die Finanzierung einzubeziehen. „Schließlich stellen diese die meisten Anfragen“, sagte Uphoff.
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Stadtarchiv Emden
Kirchstraße 18
26721 Emden
Quelle: Ostfriesen-Zeitung, 7.11.2003