Offenburg kümmert sich um das Erbe eines der großen Söhne der Stadt. Horst Neuper, Historiker aus Jena, hat im Auftrag der Kulturstiftung Offenburg den Freiburger Nachlass von Lorenz Oken aufgearbeitet. Der Wissenschaft steht damit neues Material für die Erforschung des Lebenswerks des aus Bohlsbach stammenden Naturphilosophen, Naturwissenschaftlers und führenden Kopfs im deutschen Vormärz zur Verfügung.
Was die Traditionen des Vormärz und der 48er-Revolution angeht, verfolgt die Stadt Offenburg eine Doppelstrategie, die man mit Feiern und Forschen beschreiben könnte. Im Oken-Jahr 2001 feierte Bohlsbach ein rauschendes Fest in Erinnerung an Oken. Gleichzeitig vergab die Kulturstiftung den Auftrag an Horst Neuper, den handschriftlichen Nachlass Okens, Briefe und Schriften, die mehr oder weniger unverzeichnet in der Freiburger Unibibliothek lagen, zu ordnen. „Das war eine Kärrnerarbeit“, würdigte OB Edith Schreiner seine Arbeit, die nun in drei Exemplaren – eines in der Uni Freiburg, eines in der Uni Jena und eines im Offenburger Stadtarchiv – vorliegt. Worin die besondere Schwierigkeit der Aufarbeitung lag erläutert Kulturchefin Susanne Asche: „Oken war Mediziner und Sie wissen, wie Mediziner schreiben“.
Quelle: Badische Zeitung, 11.9.2003