Die Abteilung „Nachlässe und Sammlungen“ des Historischen Archivs der Stadt Köln könnte aufgrund der aktuellen Haushaltssituation per Beschluss des Finanzausschusses gestrichen werden. Jürgen Becker, Hans Bender, Anne Dorn und Dieter Wellershoff richteten im Namen der Stifter folgende Erklärung an den Kölner Rat:
„Die Nachricht, dass im Rat der Stadt die Ablösung der Abteilung Sammlungen und Nachlässe im Historischen Archiv der Stadt Köln beschlossen werden soll, hat unter den Stiftern Bestürzung ausgelöst.
Es ist eine unfassbare Groteske angesichts der Absicht der Stadt, sich zur gleichen Zeit um den Titel Kulturhauptstadt Europas zu bewerben. Der entstehende Schaden ist nicht mehr zu revidieren.
Eine Stadt, die eine zweihundertjährige Dokumentation ihrer kulturellen Vergangenheit auflöst, verzichtet auf ihre kulturelle Identität. Mit dieser Maßnahme liquidiert die Stadt ihr Gedächtnis.
Außerdem verstößt diese Maßnahme gegen Treu und Glauben, da die Stifter ihre Archive für eine dauerhafte Präsenz und Nutzung übergeben haben.
Die geplante Auflösung des Archivs ist ohnehin blinder Aktionismus, mit dem man offensichtlich darüber hinwegsieht, dass die zu erwartenden Kosten die Einsparungen bei weitem überschreiten werden.
Die Öffentlichkeit kann nicht dulden, dass das kulturelle Ansehen der Stadt auf diese Weise vollends ruiniert wird.“
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Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 19.7.2003.