Der 60. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler steht erst am 20. Juli 2004 an. Doch bereits jetzt bereitet der Meerbuscher Stadtarchivar Michael Regenbrecht mit Hilfe von Material der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin im Stadtarchiv in Büderich eine Ausstellung zum Thema „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ vor.
Die Ausstellung soll am Freitag, 18. Juli, um 12 Uhr eröffnet werden. Eindrucksvoll dokumentieren die Reichstagswahl-Resultate von 1928 bis 1933 den rasanten Machtgewinn der Nationalsozialisten. „Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass die Nazis im Rheinland zwar die Mehrheit, nie aber eine alles überwältigende Übermacht wie in anderen Regionen erringen konnten. Die Zentrumspartei hat hier ihre starke Stellung behaupten können“, heißt es.
Darin zeige sich auch die starke Stellung der katholischen Kirche im rheinischen Raum, deren Klerus sich zudem in Veröffentlichungen vehement gegen die große Gefahr der nationalsozialistischen Bewegung gewandt habe. So spielen Widerstandsströmungen aus den christlichen Lagern in Regenbrechts Ausstellung logischerweise eine Rolle. Beleuchtet werden aber auch die Bestrebungen von Sozialdemokraten, Kommunisten, Liberalen, Konservativen, des politischen Katholizismus, Gewerkschaften und Jugendlichen, das Hitler-Regime zu bekämpfen.
Die Ausstellung hat auch Meerbusch-Bezug. Denn man habe es hier mit einer ganz besonderen, „rheinischen Form des Widerstandes im Kleinen“ zu tun, einer Art bewusster Nonkormität und zivilen Ungehorsams. Beispiel: Den Pfarrgemeinden sei durch die NSDAP-Schikaneure nicht nur die Benutzung der historischen Prozessionswege an Fronleichnam untersagt, sondern auch jeglicher Straßenschmuck verboten worden. Die Gläubigen mussten andere Wege ziehen. Sehr zum Ärger der Nationalsozialisten seien aber selbst die „Umleitungs“-Straßen beflaggt und geschmückt worden.
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Vgl. Archiv.Net-Meldung vom 6.5.2003
Quelle: ngz-online, Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 2.7.2003