Kurz vor der Feierstunde in der Friedhofskapelle, die am Sonntag aus Anlass des 100. Jahrestages der ersten Beisetzung am 6. Juli 1903 stattfindet, ist Band 6 der Schriften zur Gießener Stadtgeschichte erschienen. Die beiden Autoren, Stadtarchivar Ludwig Brake und der Leiter des städtischen Garten- und Friedhofsamtes, Jürgen Friedel, stellten am Dienstag das in einer Erstauflage von 600 Exemplaren erschienene Werk der Presse vor.
„Ein Friedhof ist Natur, Kunst und Kultur pur.“ Diese Maxime von Jürgen Friedel gilt in besonderer Weise für die wechselvolle Geschichte des Neuen Friedhofs auf dem Rodtberg. Aber auch Teile von Gießens Stadt-, Wirtschafts-, Kultur-, Politik- und Universitätsgeschichte werden lebendig, wenn über die ab den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts laufenden Planungen, die nicht ohne Widerstand verlaufenen stadtplanerischen Maßnahmen und späteren Umbauten berichtet wird. Die Autoren spannen einen Bogen vom einstigen Gottesacker auf dem Rodtberg bis hin zum High-Tech-Krematorium unserer Tage.
Mit 24 Hektar umfasst der parkähnliche Neue Friedhof heute den dreifachen Flächenumfang der ursprünglichen Anlage. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde er in den Dimensionen seiner ersten Anlage „wegen seiner künstlerischen, geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung als Sachgesamtheit“ zum Kulturdenkmal erklärt. Im Anschluss an mehrere Festvorträge wird am kommenden Sonntag (6.7.2003) eine Führung über den Friedhof stattfinden.
Info:
Der neue Friedhof (Schriften zur Gießener Stadtgeschichte, Band 6)
130 Seiten, Illustrationen, Faltplan
Stückpreis 4,50 Euro, im Buchhandel und im Stadtarchiv erhältlich
Kontakt:
Universitätsstadt Gießen
Stadtarchiv
Postf. 110820
35353 Gießen
Tel.: 0641/6940661
Fax: 0641/6940663
stadtarchiv@giessen.de
http://stadtarchiv-giessen.online-h.de/
Quelle: Giessener Anzeiger, 1.7.2003