Ohne Ergebnis hat am Freitag, den 27. Juni, die Arbeitsgruppe des Alzeyer Stadtrats getagt, der es um die Frage ging, ob das Stadtarchiv vor Ort bleiben oder an das Landesarchiv in Speyer abgegeben werden soll (siehe Bericht). Im Zentrum des Treffens stand die Präsentation des Konzepts der drei historischen Vereine, nach dem das Stadtarchiv auch künftig in Alzey bleiben soll. Die Vereine appellierten erneut an den Rat, eine funktionierende Einrichtung nicht einfach aufzugeben: Sprecher der Vereine, des Altertumsvereins, des Altstadtvereins und Vereins für Postgeschichte, wiesen darauf hin, dass es nicht sinnvoll sei, bestehende Strukturen zu zerschlagen. Mit ehrenamtlichen Helfern sei es durchaus möglich, das Archiv in Alzey zu bewahren. Dies werde nicht mehr kosten als die jährlichen Summen, die nach Speyer überwiesen werden müssten. Sorgen über den Datenschutz, der angeblich nicht mehr gewährleistet sei, wenn ehrenamtliche Archivare die Schriftstücke verwalteten, konnten aus dem Weg geräumt werden. Auch bei der Landesnervenklinik, hieß es, arbeiteten Historiker auf der Basis von Werkverträgen mit brisanten Dokumenten.
Aus den Reihen der Fraktionsmitglieder kamen vor allem Fragen zu technischen Details. So wurde erwogen, Räume im Keller des Aufbaugymnasiums zu mieten. Außerdem interessierten sich die Politiker auch für die Ausbildung der ehrenamtlichen Archivare, die nach den Vorstellungen der historischen Vereine die Akten künftig verwalten sollen. Auch über die derzeitigen Benutzerzahlen des Archivs wurde gesprochen. Nach Einschätzung von Beobachtern spricht die intensive Beschäftigung mit dem Konzept der Vereine dafür, dass sich im Rat möglicherweise eine Zustimmung für deren Vorschlag anbahnt.
Quelle: Main-Rheiner, 28.6.2003.