Drei von 13 BStU-Außenstellen sollen schließen

Berlin. Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Akten, Marianne Birthler, will ihre Behörde verkleinern. Wie aus dem in Berlin veröffentlichten Konzept für eine neue Regionalstruktur hervorgeht, sollen ab 2006 drei von 13 Außenstellen in den neuen Ländern geschlossen werden. Aufgegeben werden solle zudem die „Lesestelle“ in Cottbus. Die von der Schließung betroffenen Außenstellen in Neubrandenburg, Gera und Potsdam arbeiteten „relativ kostenintensiv“, hieß es in der Mitteilung. Mit den geplanten Schließungen solle auch auf Veränderungen des Aufgabenspektrums und die „angespannten Haushaltssituation“ reagiert werden.

Die dezentrale Struktur solle aber auf keinen Fall aufgegeben werden. „Die Außenstellen sind ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der Behörde“, erklärte Birthler. Das sog. „Futura“-Konzept sieht vor, in jedem Bundesland jeweils nur noch ein Stasi-Archiv zu unterhalten, in dem die bisherigen Bezirksarchive zusammengeführt werden. Als Standorte für diese als Typ A bezeichneten Außenstellen sind Rostock, Halle, Leipzig, Frankfurt (Oder) und Erfurt vorgesehen. In diesen Einrichtungen sollen Bürger ihre Akten lesen können. Außerdem werden diese Einrichtungen Aufgaben der politischen Bildung im Land wie die Organisation von Ausstellungen oder die Unterstützung von Projekten und Schulklassen übernehmen. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen sollen zudem noch insgesamt fünf kleinere Nebenstellen eingerichtet werden. Diese behördenintern als Typ B bezeichneten Einrichtungen werden keine MfS-Unterlagen verwalten, bieten aber auch Bürgerberatung, Akteneinsicht und politische Bildung an. Die hierfür vorgesehenen Standorte sind Schwerin, Magdeburg, Suhl, Dresden und Chemnitz. Geschlossen werden die bisherigen Außenstellen in Potsdam, Neubrandenburg und Gera. Auch die BStU-Filiale in Cottbus, die über kein eigenes Archiv verfügt und bislang nur zur Akteneinsicht benutzt wurde, soll dichtmachen. Die Mitarbeiter der zu schließenden Außenstellen sollen an anderen Orten eingesetzt werden, sofern sie nicht altersbedingt ausscheiden.

Quelle: Berliner Zeitung vom 3. und 4.6.2003

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.