Die Datenbank „FotoBibl. Eine Biobibliografie zur Fotografie in Österreich 1839 bis 1945“ wurde 1995 von Timm Starl konzipiert und seither bearbeitet. Die Finanzierung erfolgte mit teilweiser Unterstützung des „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ in Wien. 2001 wurde die Datenbank an die „Albertina“ übergeben, deren Fotosammlung sie im März 2003 ins Internet stellte, wo sie frei zugänglich ist.
Enthalten sind Informationen zu Personen, Institutionen und Firmen, die sich mit Fotografie beschäftigt haben und in den Grenzen des heutigen Österreich tätig waren. Berücksichtigt sind damit auch Nicht-Österreicher, die für einige Zeit in Österreich gewirkt haben, und ebenso Österreicher, die zeitweilig oder länger (z.B. anlässlich von Ausstellungsbeteiligungen und Fotoreisen oder nach der Emigration) im Ausland tätig waren.
Verzeichnet sind biografische und bibliografische Daten, also solche zum Werdegang und zu den veröffentlichten Schriften und Bildern. Bearbeitet wurden und werden sämtliche Fotofachzeitschriften, die bis 1945 in Österreich erschienen sind, ferner die nationale und internationale Literatur zur Geschichte und Theorie der Fotografie. Dazu zählen aber auch Publikationen aus anderen Disziplinen (Zeitgeschichte, Volkskunde, Ethnologie usw.), sofern der betreffende Personenkreis zu Wort kommt oder erwähnt wird oder mit Bildmaterial vertreten ist.
Generell ist die Herkunft der Daten angegeben, so dass jeder Benutzer imstande ist, die Angaben zu überprüfen und bei Bedarf auf die originalen Quellen zurückzugreifen. Sämtliche Eintragungen sind überdies verschlagwortet, was einen spezifizierten Zugriff mit entsprechenden Verknüpfungen ermöglicht. Das Schlagwortregister enthält nicht nur fotografische Begriffe, sondern auch darüber hinausgehende Termini wie beispielsweise „Industrie“, „Weltausstellung“, „Militär“, „Nationalsozialismus“. Außerdem sind die Ort und Land vermerkt, worauf sich ein Text bezieht oder wo die Aufnahmen entstanden sind. Fragt man beispielsweise (in der „Erweiterten Suche“) nach „Krieg“ und „Paris“, so wird u.a. ein Vortrag über „Mikrophotographische Depeschen der Brieftaubenpost während der Belagerung von Paris (1870 – 1871)“, der am 1. Oktober 1895 in Wien gehalten und anschließend veröffentlicht worden ist, angezeigt. Nicht zuletzt können Zeiträume abgefragt werden, also zum Beispiel, ob und welche Veröffentlichungen zur „Kriminalistik“ „zwischen 1880 und 1900“ erschienen sind. Möglich sind aber auch Abfragen nach Eigennamen; so ergibt die Suche nach „Kaiser Wilhelm“ u.a. den Hinweis auf eine Aufnahme, die Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph bei einer gemeinsamen Fahrt in einer Kutsche in Wien am 18. Sept. 1903 zeigt.
Zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung am 14. März 2003 standen folgende Informationen zur Verfügung:
- über 15.000 Namen (Personen, Institutionen und Firmen) mit insgesamt
- rund 60.000 Datensätzen. Darin verzeichnet sind etwa
- 1.700 Kurzbiografien sowie
- 16.500 weitere Angaben zum Werdegang und
- 10.500 Hinweise auf Ausstellungsbeteiligungen und andere Aktivitäten;
ferner bibliografische Angaben zu etwa
- 2.800 Büchern und anderen selbständigen Publikationen sowie
- 8.000 Texten in Zeitschriften, Jahrbüchern und Anthologien,
- 1.400 Besprechungen von Fachliteratur, Fotoausstellungen und anderen Veranstaltungen und nicht zuletzt
- 10.000 Bildveröffentlichungen.
Die Datenbank wird weitergeführt; der Teil bis 1918 ist weitgehend abgeschlossen, am Zeitraum von 1919 bis 1945 wird gearbeitet. Ein Update erfolgt 2003 im Herbst, ab 2004 zumindest zweimal im Jahr.
Timm Starl
timm.starl@gmx.at
Homepage http://www.albertina.at
(Quelle: H-Soz-u-Kult, 15.5.03)