Teistungen (tlz). In der Bildungsstätte am Grenzlandmuseum Eichsfeld wurde eine Geschichtswerkstatt „Der 17. Juni 1953 – Ost-West-Geschichtsbilder in den Schulen und in der Gedächtniskultur der Deutschen“ veranstaltet. Im Eröffnungserferat zur „Gedächtniskultur“ nannte es der Chemnitzer Totalitarismusforscher Prof. Dr. Eckhard Jesse einen Fehler, dass die Bundesrepublik den 17. Juni als Feiertag durch den 3. Oktober ersetzt habe. Jener Tag der staatsrechtlichen Einigung sei auf Grund des damaligen Gerangels der Parteien Staatsfeiertag geworden. Der 9. November hätte sich hingegen gut geeignet.
Ein Mitarbeiter der Bildungsstätte gab methodische Hinweise zum pädagogischen Umgang mit dem Thema. Neben Zeitzeugen seien auch die Archive wichtig. Wie er sagte, hat in den Grenzkreisen Worbis und Heiligenstadt „der 17. Juni auf dem Kalender stattgefunden“. In der Diskussion erinnerte der Thüringer Stasiunterlagenbeauftragte Jürgen Haschke (Vorsitzender der Geschichtswerkstatt Jena) daran, dass zwei Jahre zuvor aus den Grenzregionen viele Bürger zwangsausgesiedelt wurden. Später habe das SED-Regime alle relevanten Akten der Stadt- und Kreisarchive einsammeln wollen, um sie in den Bezirksarchiven zu verwahren. Was aber nicht ganz gelungen sei, denn manche Archivare hätten Akten zum 17. Juni versteckt.
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