Wechsel an der Spitze des Evangelischen Zentralarchivs

Der langjährige Leiter des Evangelischen Zentralarchivs in Berlin (EZA), dem gemeinsamen Archiv der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelischen Kirche der Union (EKU), Kirchenarchivdirektor Dr. phil. Hartmut Sander, vollendete am 22. März sein 65. Lebensjahr und trat Ende März in den Ruhestand. Sander leitete das EZA seit 1980. Das EZA ist 1979 durch die Zusammenführung des EKD- und des EKU-Archivs gebildet worden und hat seinen Sitz am Bethaniendamm 29. Als neue Leiterin wurde zum 1. April die bisherige Stellvertreterin Sanders, Kirchenarchivdirektorin Dr. phil. Christa Stache (53), berufen (Meldung von EKU-online).

UNESCO-Empfehlungen zum Schutz des kulturellen Erbes des Irak

Eine Gruppe von rund 30 Fachleuten, die auf Einladung des Generaldirektor Matsuura am 17. April bei der UNESCO zusammenkam, veröffentlichte eine Liste von Empfehlungen, um auf breiter internationaler Basis Anstrengungen zur Sicherung des kulturellen Erbes des Irak zu unternehmen und um weitere Zerstörungen, wie sie sich nach den jüngsten Plünderungen in den Museen, Archiven und Bibliotheken des Landes ereignet haben, zu unterbinden. Die Experten erinnerten die Koalitionstruppen der Amerikaner und Briten nicht nur daran, auf das Haager Abkommen von 1954 für den Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten Acht zu geben, sondern kamen auch über folgende Empfehlungen überein:
1. Umgehende Bewachung und Sicherung sämtlicher Museen, Bibliotheken, Archive, Baudenkmäler und Gedenkstätten;
2. Sofortiges Exportverbot aller Kunstgegenstände, Antiquitäten, Bücher und Archivalien aus dem Irak;
3. Sofortiges internationales Handlungsverbot mit Gegenständen des irakischen kulturellen Erbes;
4. Aufruf zu freiwilliger und umgehender Rückgabe gestohlener oder illegal aus dem Irak exportierter Kulturgüter;
5. Sofortige Einsetzung einer Untersuchungskommission unter Aufsicht der UNESCO zur Schätzung der eingetretenen Zerstörungen und Verluste irakischen Kulturgutes;
6. Förderung internationaler Anstrengungen zur Unterstützung der irakischen Kultureinrichtungen.

Der UNESCO-Generaldirektor Koïchiro Matsuura wies aus Anlass des Expertentreffens darauf hin, dass das Schicksal des kulturellen Erbes des Irak in den Händen der internationalen Gemeinschaft läge (vgl. das Statement Matsuuras vom 17.4.2003).

Katholische Kirche und der Holocaust – Neues aus dem vatikanischen Geheimarchiv?

„Pakt zwischen Himmel und Hölle“, übertitelt DER SPIEGEL seinen Beitrag, der einmal mehr die Frage aufwirft, inwieweit die katholische Kirche eine Mitschuld am Holocaust trägt. Erstmals hat der Vatikan nun sein Geheimarchiv für unabhängige Forscher geöffnet, und die bisher gesichteten Dokumente zeigen: Allzu sehr hatten die Päpste damals nur das Wohl ihrer Gläubigen im Sinn.

–> Hier geht es via Spiegel-Online für 0,40€ zum vollständigen Artikel.

Editionsvorhaben Bozen Süd – Bolzano Nord

Das Forschungsprojekt „BOZEN SÜD – BOLZANO NORD. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung Bozens bis 1500“ zielt auf die Edition der gesamten kommunalen Urkunden- und Aktenüberlieferung Bozens (Südtirol, Italien) aus Spätmittelalter und Früher Neuzeit ab. Das Vorhaben möchte zugleich – in kulturwissenschaftlicher Perspektive – Grundlagen für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte von Schriftlichkeit, vormoderner Bikulturalität, Genese von Herrschaft sowie raumgeografischen und rechtshistorischen Bedingungsfaktoren von Akkulturation gewinnen.

Aus der Projektbeschreibung: „Die Lage Bozens und seiner Mikroregion am Schnittpunkt der beiden großen Kultursysteme Deutschland und Italien wurde selten bestimmender für die kulturelle, ökonomische, soziale und politische Entwicklung als in der Phase des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Die singuläre Bikulturalität Bozens in der Zeit des Alten Reichs findet bereits in den unmittelbar benachbarten Räumen Trient bzw. Brixen/Innsbruck keine Entsprechung mehr und verdeutlicht den Lagevorteil der Stadt an den zentralen alpenquerenden Verkehrs- und Kommunikationswegen. Die Quellen zur Bozner Geschichte stellen ein eindrucksvolles Denkmal alteuropäischer Schriftlichkeit auf kleinregionalem Raum dar. Die Vielfalt der kommunalen Überlieferung macht auch deutlich, dass die Alpen keine kulturelle Barriere für die Entwicklung der alteuropäischen Schriftlichkeit darstellte. Gerade die Lage im Grenzbereich nord- und südalpiner Kulturtechniken war eine überaus günstige Voraussetzung für die Professionalisierung von Verwaltung und Herrschaft in der Phase ihrer Kommunalisierung und Territorialisierung.“

Einzelne Quellen können hier aufgerufen werden. Diese Auswahl soll sukzessive erweitert werden, aber
die eigentliche Publikationsform wird eine zweibändige Edition in Regestenform der gesamten städtischen Überlieferung von den Anfängen um die Mitte des 13. Jhs. bis zum Jahr 1500 sein. Der Umfang liegt bei ca. 1.500 Einheiten. Das Projekt soll 2005 abgeschlossen sein.

Kontakt:
Hannes Obermair
Stadtarchiv Bozen
Lauben 30, I-39100 Bozen/Bolzano
+39-0471-997457
+39-0471-997456

Das Stadtarchiv Ludwigshafen ist ausgezeichnet

Das Ludwigshafener Stadtarchiv ist ausgezeichnet worden. Eine Kommission der Kultusministerien aller Bundesländer bescheinigte der städtischen Einrichtung mit den Firmenunterlagen des Handelshauses Scharpff-Lichtenberger und der Gebrüder Giulini „national wertvolles Archivgut“ aufzubewahren.
Die Dokumente des Handelshauses Scharpff-Lichtenberger reichen bis ins Jahr 1790 zurück. Das Haus spielte bei der Gründung der Stadt Ludwigshafen eine wichtige Rolle. Und das 1851 gegründete Unternehmen Gebrüder Giulini ist die älteste Chemiefirma in Ludwigshafen. „Nur noch wenige Firmen-Archive aus dieser Zeit sind öffentlich zugänglich“, betont der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Stefan Mörz gegenüber Rheinpfalz-Online. Im Archiv ist auch die Geschichte der Familie Giulini bis in das Jahr 1092 dokumentiert, deren Vorfahren sich auf ein Niederadelgeschlecht am Comer See zurückführen. Das Aktenmaterial wurde während des Zweiten Weltkriegs in einem Bunker auf dem Werkgelände aufbewahrt. Nach dem Krieg geriet das Material in Vergessenheit.

Im Stadtarchiv Ludwigshafen findet sich neben der archivalischen Überlieferung auch auf die Stadt bezogene Literatur, z. T. ungedruckte Arbeiten zur Stadtgeschichte und Stadtentwicklung, Nachlassbibliotheken Marxismus/Sozialismus, Arbeitersport, Münchner Fin de Siècle, Pfalz-Literatur (ab 16. Jh.).

Literaturtipp:
Stefan Mörz, Das Gedächtnis der Stadt. Das Stadtarchiv Ludwigshafen am Rhein und seine Bestände, Ludwigshafen 1997. 177 Seiten.

Arbeitskreis Ausbildung Fachangestellte im VdA gegründet

Bereits am 24. März 2003 konstituierte sich in Sankt Augustin der Arbeitskreis Ausbildung Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste.
Zur Leiterin des Arbeitskreises wurde Frau Dr. Angela Keller-Kühne (Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin) gewählt, von der die folgenden Informationen stammen. Zu Stellvertretern wurden Herr Harry Scholz (Archiv der Sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung) und Frau Katharina Tiemann (Westfälisches Archivamt Münster) gewählt.

Der Arbeitskreis verfolgt folgende Ziele:
1. Bundesweite Bestandsaufnahme der FAMI-Ausbildungssituation
– Erhebung der Ausbildungsstätten, Ausbilder/-innen; Auszubildenden
– Ausbildungspraxis in den verschiedenen Bundesländern (duales System, zuständige Stellen, Prüfungsverfahren)

2. Ausbildungspraxis in den Archiven
– Überprüfung der Berufsbezeichnung (Problem der Interpretationsvielfalt)
– Klärung des Qualifikationsprofils (Berufsbild –> Tätigkeitsprofil)
– Überprüfung des Berufsausbildungsgesetzes (Aktualität)
– Formulierung von verbindlichen Ausbildungsinhalten (Standards)
– Problem der Fachrichtungsvielfalt (v.a. medizinische Dokumentation)
– Funktion von Praktika (archivspezifisch –> fachrichtungsspezifisch)

3. Ausbildungspraxis in den Berufsschulen/ -kollegs (duales System)
– Überarbeitung des Bundesrahmenlehrplans (Aktualität)
– Zentrale (verbindliche) Lehrplänen für Berufsschulen in Abstimmung mit der Ausbildungspraxis in den Archiven

4. Föderative Ausbildungssysteme und -verfahren in den Ländern
– Ausbildungsberater in Baden-Württemberg (Modellcharakter)
– Blockunterricht (Modellcharakter)
– Unterschiedliche länderspezifische Prüfungsverfahren, v.a. Formulierung von Prüfungsfragen

5. Ausbildungsbetrieb (Archiv)
Zulassung als Ausbildungsbetrieb
– Mindeststandards
– Qualifikation

6. Fortbildung
Berufsschullehrer/ -lehrerinnen

7. Ausbildungsoffensive für den Beruf
– Zusammenarbeit mit Arbeitsämtern
– Berufsmessen etc.

Der Arbeitskreis wird an wechselnden Orten mindestens zweimal im Jahr tagen. Die Protokolle der Sitzungen werden im Internet-Angebot des VdA publiziert.
Ein erster Überblick über die Ausbildungssituation soll anhand eines Fragebogens gewonnen werden, den Sie auf den VdA-Seiten zum Download als WORD-Text und als Einlegeblatt im Archivar finden. Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen an Angela Keller-Kühne bis 1. August 2003 zurück.

Leiterin des Arbeitskreises:
Dr. Angela Keller-Kühne
Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung
Rathausallee 12
53757 Sankt Augustin
Telefon: 02241/246 444
Fax: 02241/246 669 

Stellvertreter:
Harry Scholz
Archiv der Sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Godesberger Allee 149
53170 Bonn
Telefon: 0228/883251

Katharina Tiemann
Westfälisches Archivamt
Postfach
48133 Münster
Tel. 0251/591-5778
Fax. 0251/591-269

Monografie über die »Geburt der Kartei aus dem Geist der Bibliothek«

»Welch ein Versprechen 1929: „Karteien können alles“! Sie erschien in der „Zeitschrift für Organisation“. Dabei hatte das Zettel-Erstellen, das Abtrennen von Informationseinheiten zu einzelnen, beliebig verschiebbaren Elementen bereits eine lange Tradition, der man sich freilich nicht bewusst war oder die man bewusst verschwieg. Krajewski spürt die Traditionslinien auf in den Papierschnipseln Konrad Gessners (1516-1665), die nichts Geringerem dienten als dem Erstellen eines den Wissensstand seiner Zeit abdeckenden, die Inhalte umfassend erschließenden Buchkatalogs. Noch dienten die Zettel als flexible „Zwischenspeicher“ für das eigentlich intendierte Produkt, für die gebundene, linear aufgebaute Publikation.

Erst um 1800 erfolgte die Trennung der Aufgabenbereiche: Zwischenprodukt, Hilfsmittel der Narration, also Exzerptordner einerseits, selbstständiger, auf Dauer angelegter Speicherort strukturierter Informationen andererseits. Dabei erfolgte die Entdeckung des Zettelkastens als Verwaltungsmaschine nicht zufällig im aufgeklärten Österreich Maria Theresias und Josephs II. Hier diente der Zettelkasten als Mittel der Konskription von Soldaten und der Beherrschung der Bücherflut, die nach der Säkularisierung der Klöster in Wien eintraf. Freilich, noch erfolgten die Einträge in der Wiener Hofbibliothek auf großen Blättern, und noch wurden diese in Katalogkapseln aufgehoben, mit dem Ziel, einen gedruckten Katalog zu erstellen. Und nur der schiere Umfang, die Größe und die Weltereignisse sorgten dafür, dass es beim Provisorium blieb.«
vollständige Rezension von Markus Krajewski: Zettelwirtschaft. Die Geburt der Kartei aus dem Geist der Bibliothek (= copyrights; Bd. 4), Berlin: Kulturhaus Kadmos 2002, durch Armin Heinen, Historisches Institut der RWTH Aachen:
http://www.sehepunkte.historicum.net/2003/04/3931659291.html

Weinstädter Akten ins Schwimmbad

Beutelsbach, Endersbach, Großheppach, Schnait und Strümpfelbach heißen die fünf einst eigenständigen Remstaldörfer, die sich 1975 zur Stadt Weinstadt zusammengeschlossen haben. Aus Raumnot konnten keine der danach angefallenen Akten mehr ins Archiv überführt werden. Da weder ein zentrales Magazin existiert noch ausreichend Platz in den zehn vorhandenen Notmagazinen besteht, schlug der neue Archivleiter des Stadtarchivs Weinstadt, Dr. Thomas Schwabach, nun Alarm, wie die Stuttgarter Zeitung am 16. April berichtet. Wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit drohe nicht nur Schimmelpilz, die bisher praktizierte dezentrale Archivstruktur sei außerdem mit einem äußerst hohen Aufwand verbunden. Zudem seien seit 1975 nicht nur keine Akten mehr übernommen worden, auch ist in den einzelnen Ämtern der Stadtverwaltung die rasch wachsende Aktenmenge immer wieder durch Aktenvernichtungsaktionen reduziert worden. Schwabachs Sorge: „Die bereits entstandenen stadtgeschichtlichen Überlieferungslücken für die Zeit ab 1975 sind noch nicht abzuschätzen.“ Ein oder zwei zentrale Magazine für die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichenden und nach aktuellem Stand etwa 1.000 laufende Regalmeter füllenden Unterlagen der fünf Wengerterflecken seien daher dringend erforderlich und lohnenswert. Besserung scheint jedoch in Sicht zu sein. Denn im Erdgeschossbereich des Beutelsbacher Stiftsbades könnten in zwei freigewordenen Räumen einige der verstreuten Akten zusammengeführt werden. In den beiden Räumen mit knapp 100 Quadratmeter Größe betrage die Luftfeuchtigkeit trotz räumlicher Nähe zum Schwimmbecken lediglich aktenfreundliche 50 Prozent. Etwa die Hälfte der momentanen Bestände könnte dort laut Schwabach „dauerhaft und sicher“ gelagert werden. Für die übrigen Bestände müsse allerdings auch noch ein hinreichend trockenes und großes Domizil gefunden werden.

Appell für den Schutz irakischer Museen und Archive

„Erst kamen die Plünderer, dann die Brandschatzer. Es war das letzte Kapitel der Zerstörung Bagdads. Die Nationalbibliothek und das Nationalarchiv, unersetzliche Schatzkammern Osmanischer historischer Dokumente, einschließlich der alten königlichen Archive des Irak, verwandelten sich in der Gluthitze von 3000 Grad in Asche. Danach wurde die Koran-Bibliothek des Religions-Ministeriums ein Raub der Flammen.“ (Bericht von Robert Fisk in DIE WELT).

Nicht erst mit dem Abklingen der militärischen Kämpfe im Irak wird deutlich, dass neben den Bedrohungen für Leib und Leben der Menschen auch das kulturelle Erbe einer Region, die als die „Wiege der Menschheit“ gilt, durch den Krieg und seine Folgen bedroht ist. Schon vor dem Ausbruch des Krieges mahnte das „International Committee of the Blue Shield“ (ICBS) in einer Stellungnahme die kriegsführenden Parteien, das Haager Abkommen vom 14. Mai 1954 für den Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten zu respektieren, um Zerstörungen an Archiven, Bibliotheken und Kunstschätzen zu verhindern. Angesichts umfangreicher Plünderungen in der Irakischen Nationalbibliothek, im Nationalarchiv und in den Museen von Bagdad und Mosul wendet sich nunmehr die Arabische Regionalgruppe des Internationalen Archivrates ICA (ARBICA) in einer öffentlichen Stellungnahme insbesondere an die westlichen Kriegsalliierten, schnell für Sicherheit und Ordnung im Lande zu sorgen, um die Kultureinrichtungen und Kulturgüter des Irak vor weiteren Zerstörungen zu schützen. Der Appell der ARBICA richtet sich aber auch an die UNESCO, den Internationalen Archivrat und andere verantwortliche Institutionen, rasch Hilfsmaßnahmen einzuleiten, um Archive und Dokumente, aber auch archäologische Baudenkmäler zu retten.

ARBICA: Statement Regarding Protection of the Iraqi Museums and Archives (vom 14. April 2003)

Info: Das 1972 gegründete irakische Nationalarchiv war bislang unter folgender Adresse zu erreichen:
National Centre of Archives
National Library Building, 2nd Floor
Bab-Al-Muaddam, Baghdad
Postanschrift: POB 594, Baghdad
Telephone: +964 (1) 416 8440

Das irakische Nationalarchiv, das sich im selben Gebäude wie die Nationalbibliothek befindet, ist zwar ebenso wie diese Opfer von Brandschatzungen und Plünderungen geworden, es sollen – Augenzeugenberichten zufolge – jedoch in beiden Fällen im Vorfeld einige Dokumente evakuiert und an einem sicheren Ort aufbewahrt worden sein, so z.B. ottomanische Grundbücher aus dem Archiv.

Das britische Kunstmagazin „The Art Newspaper“ postet Bilder von rund 300 der bedeutendsten Objekte aus dem Nationalmuseum in Bagdad. Die Illustrationen im Internet stammen aus einem 1975/76 in Bagdad publizierten Museumskatalog und sollen das Wiederauffinden der Raubgüter erleichtern, falls diese auf dem Kunstmarkt auftauchen.

SOS für italienische Archive

Gegen drastische Sparmaßnahmen der Regierung Berlusconi, die die Mittelzuweisung für die öffentlichen Archive um 40 bis 60 Prozent kürzen will, haben die Direktorinnen und Direktoren der bedeutendsten italienischen Staatsarchive ihren Protest formuliert. In ihrem Appell „S.O.S. per gli archivi“ vom 31. März, der auf der Homepage der italienischen Archivarsverbandes ANAI nachzulesen ist, warnen sie vor den nachhaltigen Schädigungen am reichen kulturellen Gedächtnis Italiens, die in Kürze eintreten werden, wenn der Staat seine Absicht umsetzt und – ähnlich wie im Museumswesen – eine stärkere privatwirtschaftliche Unterstützung öffentlicher Kulturaufgaben einfordert.

Nunmehr gibt es auf der angesprochenen Homepage der „Associazione Nazionale Archivistica Italiana“ weitere Informationen zum Thema, worauf Ruth Meyer-Belardini vom Historischen Archiv der Europäischen Gemeinschaften, Florenz, in der „archivliste“ hinwies: