Archiv und Wirtschaft 4/2024

In diesen Tagen erscheint die neueste Ausgabe von „Archiv und Wirtschaft“, der Zeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW).

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 4/2024

AUFSÄTZE

Nicolas Heuer: Entwicklungspolitische Quellen im Historischen Konzernarchiv der KfW (180–189)
Andreas Zilt: „Entwicklungshilfe – eine Illusion?“ Ausgewählte Archivalien aus dem thyssenkrupp Corporate Archives (190–199)
Gatis Karlsons: Industriearchive in Lettland (200-211)

BERICHTE

Markus Holmer und Stefan Pretzlik: Digitales Langzeitarchiv der Historical Archives of Munich Re Group – Ein Werkstattbericht (212–217)

REZENSIONEN

Marcel Boldorf und Jonas Scherner (Hrsg.): Handbuch Wirtschaft im Nationalsozialismus (Ralf Stremmel) (218–219)
Gregor Schöllgen: SMS. Ein deutscher Anlagenbauer in der Welt. 1871–2021 (Dirk Wiegand) (220–222)
Peter Ulrich Weiß: Deutsche Zentralarchive in den Systemumbrüchen nach 1933 und 1945 (Maik Schmerbauch) (222–225)
Richard Winkler: Vom Hausierer zum Multimillionär. Die glänzenden Geschäfte des Münchner Kunsthändlers Julius Böhler 1882–1918 (Claus Schäfer) (226–227)

Rezensionsliste (228–229)
Impressum (232)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
c/o F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
Bau 52/111
CH-4070 Basel
Telefon: +49 159 06825241
E-Mail: martin.muenzel@wirtschaftsarchive.de
https://www.wirtschaftsarchive.de/publikationen/archiv-und-wirtschaft/

„Geschichte der Stadt Aschaffenburg im 19. und 20. Jahrhundert“ ist wieder verfügbar

Standardwerk erscheint in der 2. Auflage.

Nachdem die im Mai 2024 erschienene Aschaffenburger Stadtgeschichte (AUGIAS.Net berichtete) bereits nach wenigen Monaten ausverkauft war, kann das Stadt- und Stiftsarchiv jetzt die Neuauflage des 1.785 Seiten umfassenden Doppelbandes vermelden. Die im Vergleich zur 1. Auflage leicht korrigierte zweite Version ist direkt im Stadt- und Stiftsarchiv erhältlich. Auch der Buchhandel in Aschaffenburg wird die „Stadtgeschichte“ sehr zeitnah wieder im Verkauf haben. Der für Stadtgeschichte und Digitalisierung zuständige Bürgermeister Eric Leiderer kündigte zudem an, das Gesamtwerk auch in absehbarer Zeit digital verfügbar zu machen.


Abb.: Ansicht des Aschaffenburger Schlosses vom Pompejanum aus, 1950er Jahre (Foto: Main-Echo-Archiv / Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg).

Die „Geschichte der Stadt Aschaffenburg im 19. und 20. Jahrhundert“ arbeitet die Historie der Stadt erstmals systematisch auf und war im Jahr 2020 im Auftrag der Stadt Aschaffenburg als großes wissenschaftliches Forschungsprojekt gestartet worden. Unter der Koordination des Stadt- und Stiftsarchivs erforschten zahlreichen Autorinnen und Autoren erstmals umfassend die Stadtgeschichte – von der Dalberg-Zeit und dem Übergang der Stadt an das Königreich Bayern (1814) über die Zäsuren des 1. und 2. Weltkriegs bis hin zum „Wiederaufbau“ nach 1945. Vor allem die Beiträge zu den Jahren 1933 bis 1945 sind wichtige Kapitel der Stadtgeschichte, die bislang vielfach noch unbearbeitet gewesen sind. Ihre Aufarbeitung war daher dringend notwendig. Mit ihrem Umfang von fast 1.800 Seiten nimmt die Aschaffenburger „Stadtgeschichte“ gegenüber vergleichbaren Veröffentlichungen in mitteleuropäischen Städten eine Sonderstellung ein.

Geschichte der Stadt Aschaffenburg im 19. und 20. Jahrhundert
Band 1: Von der Dalbergzeit (1803–1813) bis zum 1. Weltkrieg (1914–1918
Band 2: Vom 1. Weltkrieg (1914–1918) bis zur Nachkriegszeit (1945–1970)
Herausgegeben im Auftrag der Stadt Aschaffenburg von Vaios Kalogrias und Joachim Kemper, 2. Auflage, Aschaffenburg 2024 (Sonderpublikation des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg)
ISBN: 978-3-922355-44-1, 1.785 Seiten, 50,00 Euro

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Quelle: Stadt Aschaffenburg, Pressemitteilung, 17.12.2024.

Notfallverbund für Archive in den Kreisen Rhein-Erft und Düren gegründet

Kräfte bündeln für den Ernstfall.

Notfälle treten im Archivalltag auch jenseits der großen Katastrophen, wie etwa dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009, immer wieder auf. Dies zeigen die zahlreichen kleineren Havarien, die Archive im Rheinland – häufig verursacht durch Wassereinbrüche infolge von Unwettern oder Rohrbrüchen – immer wieder treffen. Zudem steigt die Häufigkeit von Starkregenereignissen mit fortschreitendem Klimawandel auch in den Kreisen Rhein-Erft und Düren immer weiter an. Als das Ahrtal 2021 von einer verehrenden Flut heimgesucht wurde, entgingen auch im Rheinland einige Archive nur knapp einer Katastrophe.


Abb.: v. l. n. r.: Michael Cöln (Stadtarchiv Hürth & Vorsitzender der AG), Martina Zech (Stadtarchiv Wesseling), Ralph Manzke (Bürgermeister der Stadt Wesseling), Sascha Solbach (Bürgermeister der Stadt Bedburg), Dirk Breuer (Bürgermeister der Stadt Hürth), Lena Delbach (Stadtarchiv Bergheim) und Matthias Senk (Gebietsreferent des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums) bei der Vertragsunterzeichnung im Bedburger Rathaus (Foto: Stadt Bedburg).

Um Archivgut vor Gefahrenlagen besser schützen und im Ernstfall schneller sichern zu können, haben die Bürgermeister der Städte Bedburg, Hürth und Wesseling am 5. Dezember eine Vereinbarung zur Gründung des Notfallverbund Archive Rhein-Erft-Rur unterzeichnet. Die Unterschrift für die Stadt Bergheim wird krankheitsbedingt nachgeholt. Für das fünfte Gründungsmitglied, die Stadt Jülich, wird Bürgermeister Axel Fuchs die Vereinbarung in dieser Woche ebenfalls unterzeichnen.

„Der Notfallverbund ermöglicht unseren Archiven, sich im Notfall schnell und unbürokratisch mit Personal und Material gegenseitig zu helfen. Denn auch in Krisen gilt: In der Gemeinschaft sind wir immer stärker als alleine“, kommentierte Bedburgs gastgebender Bürgermeister Sascha Solbach die Gründung. Neben der Hilfe im Notfall hat sich der Verbund darüber hinaus zu stetigem fachlichen Austausch sowie gemeinsamen Fortbildungen und Notfallübungen verpflichtet.

In Deutschland bestehen inzwischen über 60 solcher Notfallverbünde zum Schutz von Kulturgut. Die Gründung des Notfallverbundes Archive Rhein-Erft-Rur geschah mit tatkräftiger Unterstützung des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums.

Als Vorarbeit zur Gründung und um für den Notfall gewappnet zu sein – und Schlimmeres verhindern zu können –, haben die beteiligten Archivarinnen und Archivare Notfallpläne für die ihnen anvertrauten Stadtarchive erarbeitet. Darin sind für verschiedene Gefahrensituationen entsprechende Handlungsabläufe vorbereitet, um im Ernstfall schnell handlungsfähig zu sein.

Mit der Gründung ist die Arbeit aber weder getan noch die Runde komplett: Dem Notfallverbund sollen künftig alle Archive, die schon jetzt in der AG der Archive in den Kreisen Rhein-Erft und Düren zum fachlichen Austausch organisiert sind, beitreten.

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Postfach 2140
50250 Pulheim
Tel 02234 9854-0
Fax 02234 9854-202
afz@lvr.de

Quelle: LVR-Archivberatungsstelle, Pressemeldung, 9.12.2024.

Kreis Steinfurt und 16 Kommunen unterzeichnen Notfallvereinbarung zur Sicherung von Archivgut

Kreisangehörige Kommunen wollen sich im Fall der Fälle gegenseitig Hilfe leisten.

Kreis Steinfurt. Der Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, das Hochwasser im Ahrtal oder der Einsturz des Kölner Stadtarchivs: Katastrophen, die Kulturgut bedrohen, gibt es viele, und durch den Klimawandel steigt die Wahrscheinlichkeit solcher Katastrophen zunehmend an. Zeit also, Vorbereitungen zum Schutz des Kulturguts zu treffen. 16 Kommunen im Kreis Steinfurt haben sich nun gemeinsam mit dem Kreis Steinfurt selbst zu einem Notfallverbund zum Schutz von Archivgut zusammengeschlossen. Die Vereinbarung dazu wurde im Steinfurter Kreishaus von den 17 Verwaltungsleitungen unterzeichnet.


Abb.: Landrat Dr. Martin Sommer (v. Reihe, 2. v. l.) sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der teilnehmenden Kommunen freuen sich gemeinsam mit Kreisarchivar Jannik Schröder (2. v. r.), die Notfallvereinbarung zu unterzeichnen. Es fehlen: Dr. Marc Schrameyer aus Ibbenbüren und Sonja Schemmann aus Nordwalde (Foto: Kreis Steinfurt).

Bestandteile dieser interkommunalen Vereinbarung sind zum einen die Hilfe im akuten Notfall durch die Bereitstellung von Personal und Sachmitteln durch die anderen Teilnehmenden des Notfallverbunds, zum anderen aber auch die Ergreifung von präventiven Maßnahmen wie der Erstellung eines Notfallplans und der Durchführung von Notfallübungen. Erarbeitet wurde die Notfallvereinbarung unter der Leitung des Kreisarchivars Jannik Schröder von Mitgliedern des Arbeitskreises der Kommunalarchive im Kreis Steinfurt, der regelmäßig tagt und auch den „Tag der Archive“ gemeinsam vorbereitet.

„Wir müssen das Vergangene kennen, um unsere Zukunft gestalten zu können. Dies trifft für jeden Einzelnen zu. Deshalb sind Archive für jede Bürgerin und jeden Bürger so wichtig. Deswegen freue ich mich, dass sich der Kreis Steinfurt und 16 Kommunen zu einem Notfallverbund zum Schutz von Archivgut zusammengeschlossen haben“, sagte Landrat Dr. Martin Sommer bei der Unterzeichnung der Notfallvereinbarung.

„Der Notfallverbund ermöglicht es uns, Vorbereitungen zum Schutz unserer wichtigen Archivalien zu treffen und im Notfall einander zeitnah Hilfe leisten zu können“, begründete Kreisarchivar Schröder die Vereinbarung. „Dass insgesamt 16 Kommunen und die Kreisverwaltung Steinfurt an dem Verbund teilnehmen, zeigt die hohe Wertschätzung, die der Landrat sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis Steinfurt ihrem Kulturgut entgegenbringen.“ Ein Beitritt der Kommunen, die bis jetzt noch nicht teilnehmen, sei jederzeit möglich, ergänzte Schröder abschließend.

Kontakt:
Kreisarchiv Steinfurt
Jannik Schröder (Archivleitung)
Tecklenburger Str. 10
48565 Steinfurt
Tel: 02551 69-1043
Fax: 02551 69-91043
jannik.schroeder@kreis-steinfurt.de

Quelle: Kreis Steinfurt, Pressemeldung, 6.12.2024.

Adventskalender des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums

Wie bereits in den letzten Jahren hat das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum auch in diesem Jahr wieder einen Adventskalender gestaltet. Bis zum 24. Dezember warten jede Menge Wissenshäppchen in Form von Kalendertürchen darauf, von Ihnen geöffnet zu werden. Die Vielfalt ist groß, zumal Brauweiler mit seinem 1000jährigen Jubiläum in diesem Jahr besonders im Fokus steht. Das spiegelt auch der diesjährige Kalender natürlich wider. Aber nicht nur: Neben bewährten historischen Informationen finden Sie auch Wissenswertes über die in Brauweiler ansässigen Kulturdienststellen des LVR.

https://tuerchen.app/7mIMTfsjQSJnM91y

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Postfach 2140
50250 Pulheim
Tel 02234 9854-0
Fax 02234 9854-202
afz@lvr.de

Quelle: LVR-Archivberatungsstelle, Pressemeldung, 27.11.2024.

Virtueller Adventskalender des Stadtarchivs Troisdorf

Historische Quellen laden zu einer Reise durch die Stadt und ihre Ortsteile ein.

Auch in diesem Jahr lädt das Stadtarchiv Troisdorf zu seinem virtuellen Adventskalender ein. Bis zum 24. Dezember wird täglich ein neues Türchen geöffnet, hinter dem sich interessante historische Quellen aus dem Archivbestand verbergen.

Der Adventskalender 2024 nimmt die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch Troisdorf und seine Ortsteile. Gezeigt werden spannende Fotos und Unterlagen, die einen Bezug zu verschiedenen Straßen der Stadt haben. Diese stammen aus dem neuen Straßennamenverzeichnis des Archivs, einer Datenbank, die Informationen über aktuelle und nicht mehr existierende Straßen, Wege und Plätze bereithält. Sie enthält unter anderem frühere Bezeichnungen, die Entstehungsgeschichte und Hintergründe zu den jeweiligen Straßennamen sowie Angaben zu deren Lage und heutigen Ortsteilen.


Abb.: Historische Aufnahme der Frankfurter Straße aus dem Jahr 1957, Fotograf: Fritz Vogel (Stadtarchiv Troisdorf, Fotosammlung).

Ein besonderes Highlight sind drei Quizfragen, die im Rahmen des Adventskalenders gestellt werden. Wer als Erster eine korrekte Antwort einreicht, gewinnt eine exklusive Führung durch das Stadtarchiv sowie Bücher.

Der Adventskalender und die Quizfragen sind unter folgender URL zu finden:

https://www.troisdorf.de/adventskalender-archiv

Das Stadtarchiv freut sich über Anregungen, Kritik und Feedback, die per E-Mail (stadtarchiv@troisdorf.de) oder telefonisch übermittelt werden können.

Allen Teilnehmenden wünscht das Stadtarchiv viel Freude mit den historischen Quellen sowie eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit.

Kontakt:
Stadtarchiv Troisdorf
Kölner Straße 176
53840 Troisdorf
Telefon: 02241/900-135
stadtarchiv@troisdorf.de

Quelle: Stadt Troisdorf, Pressemitteilung, 26.11.2024.

Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera 4/2024

Die vierte diesjährige Ausgabe der „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ ist aus Anlass der 200. Wiederkehr des Todestages Dr. Georg Walter Vincent von Wieses am 22. November 2024 seiner Person und den durch ihn ins Leben gerufenen Stiftungen zum Wohl der Stadt Gera sowie der umliegenden Orte gewidmet.

Schlaglichtartig wird in diesem Kontext sowohl auf seine Person, seinen Werdegang und den im Stadtarchiv Gera verwahrten historischen Bestand der „von Wiese-Stiftung“ eingegangen als auch auf ausgewählte Facetten aus 180 Jahren Stiftungsgeschichte

Betont werden muss an dieser Stelle jedoch, dass die Ausführungen zur Thematik aufgrund des umfänglichen Quellenmaterials und der Komplexität des Untersuchungsgegenstandes keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können, sondern lediglich an einige womöglich in Vergessenheit geratene Aspekte dieses Teils der Stadtgeschichte erinnern sollen.

Unter dem Titel „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ informiert das Stadtarchiv Gera vierteljährlich die interessierte Öffentlichkeit über aktuelle Herausforderungen und historische Themen rund um die Arbeit des Stadtarchivs.

Der Informationsbrief wird per E-Mail versandt und kann auf der Internetseite im Downloadbereich heruntergeladen werden.

Durch die Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse im Anmelde-Feld der Internetseite erhalten Sie von der Stadt Gera eine elektronische Nachricht, die Sie bitte bestätigen müssten, um die „Nachrichten aus dem Stadtarchiv Gera“ weiterhin kostenlos zu abonnieren.

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99/101
07545 Gera
Tel. 0365/838-214
stadtarchiv@gera.de

Comics „Archiv – ganz einfach“ des Stadtarchivs Stuttgart veröffentlicht

Zeichnerin Sarah Chand hat sieben Begriffe aus dem „Archivdeutsch“ in Bilder „übersetzt“.

„Das muss erst ausgehoben werden“ – dieser Satz ist in einem Lesesaal eines Archivs oft zu hören. Was aber meint „Ausheben“ eigentlich? Für Menschen, die nicht in die Welt der Archive hineingeboren wurden, sind diese Begriffe nicht unbedingt selbsterklärend.

 

Die Stuttgarter Zeichnerin Sarah Chand hat für das Stadtarchiv Stuttgart sieben Begriffe aus dem „Archivdeutsch“ in kurze Comics übersetzt. Leicht und für jede und jeden verständlich wenden sich diese Comics an alle an Stadtgeschichte und dem Archivwesen Interessierten. Sie sollen ein niederschwelliger Zugang zum Archivwesen sein und helfen, Archive und ihr Innenleben besser zu verstehen.

Sieben Comics erklären jeweils sieben Begriffe: Im Einzelnen gehören dazu Archivnutzung, Bewerten, Verzeichnen, Magazin, Findmittel, Bestand und Ausheben. Die Comics können über die Seite des Stadtarchivs auf Stuttgart.de abgerufen und unter der Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 genutzt werden.

Die Comics sind hier unter dem Reiter „Archiv – ganz einfach“ als PDF verfügbar:
https://www.stuttgart.de/kultur/stadtgeschichte/stadtarchiv.php

Einblicke in den Entstehungsprozess bietet unser Blog Archiv0711:
https://archiv0711.hypotheses.org/24252

Weitere Informationen zur Lizenz CC BY-NC-CD 4.0 sind hier zu finden:
https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode.de

 

Sarah Chand ist Illustratorin und Designerin aus Stuttgart. Ihre Leidenschaft für kreative Vermittlung zeigt sich auch in ihrer Rolle als Dozentin und Workshopleiterin. Als Mitgründerin und künstlerische Leiterin des „ComicJuju – die Stuttgarter Comictage“ bringt sie ihre Leidenschaft für Comics und Illustration in die Öffentlichkeit. Neben ihrer Arbeit für das Stadtarchiv zeichnet Sarah Chand Naturillustrationen für nachhaltige Unternehmenskommunikation sowie Editorial- und Verlagsprojekte. Weitere Informationen zu Sarah Chand bietet ihre Website: https://www.sarah-chand.com

Kontakt:
Stadtarchiv Stuttgart
Bellingweg 21
70372 Stuttgart
Tel.: 0711 21691512
https://www.stuttgart.de/kultur/stadtgeschichte/stadtarchiv.php
stadtarchiv@stuttgart.de

Quelle: Stadtarchiv Stuttgart, Mitteilung, 7.11.2024.

Vom 2. Mai bis 15. Juli 2025: Künstlerresidenz in Aschaffenburg

EU-Projekt „Dialog City“ wurde vom Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg initiiert.

„Gesellschaft im Wandel“ ist das Motto einer Künstlerresidenz, die vom 2. Mai bis 15. Juli in Aschaffenburg stattfindet. Das „dialog city art for public residency programme“ lädt Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen – von Malerei, Fotografie und Skulpturen bis Design und Architektur – ein, sich zu bewerben.

Aschaffenburg und Montpellier organisieren im kommenden Jahr das nächste FUTURE FESTIVAL, eine jährlich stattfindende analoge und digitale Plattform des EU-Projekts DIALOG CITY. In beiden Städten entsteht dafür eine Künstlerresidenz. Die in den Residenzen entstandenen künstlerischen Projekte werden während des FUTURE FESTIVALS vom 3. bis 5. Juli vor Ort gezeigt sowie online präsentiert.

Willkommen sind Projektvorschläge, die auf Aspekte der Nachhaltigkeit und/oder des kulturellen Erbes abheben. Der Projektvorschlag, ob digital oder analog, soll verschiedene Aspekte dieser Thematik aufgreifen, auf partizipative Weise darstellen und künstlerisch ausdrücken. Der Künstler bzw. die Künstlerin wird die Möglichkeit haben, in einem öffentlichen FUTURE PAVILLON zu arbeiten und kreative Ideen zu verwirklichen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bewerbungen sind bis 10. Dezember 2024 online unter www.stadtarchiv-aschaffenburg.de/ausschreibung-kuenstlerresidenz-in-aschaffenburg bzw. direkt unter diesem Link möglich: https://lst7zgknzdk.typeform.com/to/jsqg07kO?typeform-source=stadtarchiv-aschaffenburg.de

Zum Hintergrund: Das Projekt „DIALOG CITY“

Das von der EU kofinanzierte Projekt DIALOG CITY ist ein innovativer Ansatz für die Gestaltung der digital-kulturellen Zukunft europäischer Städte (AUGIAS.Net berichtete). Es umfasst sieben europäische Partner und organisiert verschiedene Aktivitäten. Die Stadt Aschaffenburg ist „Leadpartner“ und damit Koordinatorin des EU-Projekts. Sein Ziel ist es, Ideen zu entwickeln, die allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, aktiv an der digitalen Transformation unserer Gesellschaft teilzunehmen und eigene Vorstellungen umzusetzen. Bürgerbeteiligung ist deshalb ein wichtiger Aspekt des Projektes. Beispielhaft hierfür ist das Konzept des transnationalen digitalen Bürgerarchivs CITIZEN ARCHIVE PLATFORM (CAP), das gemeinsam vom Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg und vom Stadtarchiv Graz entwickelt worden ist.

Mehr Infos unter www.stadtarchiv-aschaffenburg.de/ausschreibung-kuenstlerresidenz-in-aschaffenburg

Kontakt:
Stadt- und Stiftsarchiv
der Stadt Aschaffenburg
Wermbachstraße 15
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021 / 330-2420
E-Mail:

Quelle: Stadt- und Stiftsarchiv, Mitteilung, 8.11.2024.

Schicksale von Verfolgten in Münster recherchieren

Geoportal zu Stolpersteinen online.

In Münster finden sich mittlerweile 295 Stolpersteine, die auf Initiative des Vereins „Spuren Finden“ (Koordination Peter Schilling) verlegt wurden. Die von dem Künstler Gunter Demnig 1992 ins Leben gerufene Kunstaktion verweist auf Menschen, die an diesem Ort gelebt haben und aus religiösen, politischen, rassistischen oder ideologischen Gründen verfolgt und zumeist ermordet wurden. Seit dem 7. November sind in einem Geoportal des Vermessungs- und Katasteramts all diese in Münster verlegten Stolpersteine samt Biogrammen recherchierbar.


Abb.: Mitarbeitende des Vermessungs- und Katasteramts beim Einmessen der Stolpersteine (Foto: Hendrik Lang)

Eine Arbeitsgruppe des Geschichtsorts Villa ten Hompel (Alexandra Bloch Pfister, Gisela Möllenhoff, Peter Schilling, Rita Schlautmann Overmeyer und Christoph Spieker) erstellte in den Jahren 2016 bis 2018 Biogramme und veranschaulichte die Schicksale mit Fotos und Dokumenten. Die Texte zu jüdischen Menschen aus Münster basieren auf den jahrzehntelangen Forschungen der beiden Historikerinnen Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer. Diejenigen zu Jüdinnen und Juden aus Wolbeck sowie zu Betroffenen anderer Verfolgungsgruppen recherchierte Peter Schilling.

Nachdem all diese Informationen bislang lediglich in einer App der Villa ten Hompel zugänglich waren, wurden sie nun auf den aktuellen Stand gebracht und sind fortan jederzeit weltweit im Browser aufrufbar. Das vom Katasteramt Münster (Abteilung Geoinformation) aufgrund dieser Daten erstellte Geoportal „Stolpersteine Münster“ ermöglicht die Suche in den drei Rubriken Verfolgte, Stolpersteine und Deportationen. Gesucht werden kann sowohl nach Namen, Geburts- und Deportationsorten oder -daten von Betroffenen als auch nach Verfolgungsgründen oder Straßen, in denen Stolpersteine verlegt wurden. Interessierte finden hier zahlreiche Details zu den Schicksalen der Verfolgten, konkretisiert durch Abbildungen und Dokumente.


Abb.: Michael Kaufmann aus Schweden vor dem Hause seiner Großeltern Lucie und Ludwig Kaufmann, die im Dezember 1941 aus Münster ins Ghetto Riga deportiert worden waren: Ein Stolperstein dort erinnert an das Schicksal des umgekommenen Ludwig Kaufmann. Nunmehr gibt es auch die digitalen Recherchemöglichkeiten über die Karte – neben dem neuen Buch von Michael Kaufmann, ein auf Schwedisch erschienener Roman über seine Familie. (Foto: Marie-Luise Knoll)

Stefan Querl, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel, findet lobende Worte für diesen wichtigen Beitrag zur regionalen Erinnerungskultur: „Ein so mit umfassenden Informationen versehenes Portal ermöglicht Rechercheprojekte auf einem neuen Niveau und ist auch eine wichtige Anlaufstelle für individuelle Forschungen. Dass alle Beteiligten so viel Arbeit in das Bestücken dieses Portals gesteckt haben, verdient höchsten Respekt.“

Das Geoportal ist abrufbar unter https://geo.stadt-muenster.de/stolpersteine/

QR-Code zum Geoportal „Stolpersteine Münster“:

Kontakt:
Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster
tenhomp@stadt-muenster.de
https://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/startseite

Quelle: Villa ten Hompel. Pressemitteilung, 7.11.2024.