25 Jahre Kreisarchiv des Neckar-Odenwald-Kreises

Festakt und virtuelle Ausstellung zum Jubiläum.

Als einer der letzten Kreise des Landes Baden-Württemberg entschloss sich der Kreistag des Neckar-Odenwald-Kreises im Jahr 1999 zur Einrichtung eines Archivs.. Die „archivlose Zeit“, in der der Kreistag vor möglichen Kosten zurückschreckte, wurde bis dahin vom Generallandesarchiv Karlsruhe überbrückt. Als sich herausstellte, dass das Überlassen der Archivarbeit an andere Institutionen auch mit Kosten verbunden gewesen wäre, führte das zu einem Umdenken im Kreisparlament. Am 10. Dezember 2024 konnte das Kreisarchiv Neckar-Odenwald-Kreis auf 25 Jahre seines Bestehens zurückblicken.


Abb.: Zum Jubiläum des Kreisarchivs schenkte Thomas John (Mitte) dem Landkreis ein Gemälde seines berühmten Vaters Edgar John. Am Festakt wirkten außerdem mit (v. l.): Kreisarchivar Alexander Rantasa, Festredner Prof. Dr. Volker Rödel, Landrat Dr. Achim Brötel, die jungen Sängerinnen Madita Baur und Lina Rudolphi sowie Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig als Kreisvorsitzender des Gemeindetags (Foto: Dr. Karl Wilhelm Beichert).

Seit seiner Gründung wird das Archiv von Archivar Alexander Rantasa geleitet, der damit auch ein Jubiläum feiern konnte. In seiner Rede bezeichnete es Landrat Dr. Achim Brötel als Glücksfall, dass es gelungen sei, Rantasa mit seiner profunden „Marburger Ausbildung“ zu gewinnen. Er selbst hole sich bei der Vorbereitung von Reden und Grußworten immer wieder Informationen im Archiv und bei dessen Leiter. Auch die Mitarbeiter Rantasas erwähnte der Landrat und unter diesen besonders Regina Gassert, die dem Archiv mehr als 20 Jahre, von 2001 bis 2023, die Treue gehalten habe.

Als Festredner hatte man Prof. Dr. Volker Rödel gewinnen können. Dieser war als langjähriger Leiter des Staatsarchivs Wertheim, des Archivverbunds Main-Tauber und schließlich des Generallandesarchivs Karlsruhe ein wichtiger Wegbegleiter, Ratgeber und Förderer des Kreisarchivs. Rödel würdigte die Bedeutung von Archiven als Dienstleistern für die historische Forschung. Gerade regionale Archive dienten der Vergewisserung der eigenen Geschichte und Identität. Der NOK sei nicht nur Nehmer gewesen, sondern habe auch eigene Ideen in die Archivpflege eingebracht. So sei der vom Kreisarchiv organisierte Historikertag Vorbild gewesen für den „Tag der Heimatforschung“ in seiner eigenen Region.

Als Kreisverbandsvorsitzender des Gemeindetags Baden-Württemberg sprach Bürgermeister Thomas Ludwig ein Grußwort. Er dankte dem Archiv und Rantasa für die Unterstützung der Kommunen, wenn diese Beratungsbedarf hätten. Der Kreisarchivar sei ein kompetenter Ratgeber. Die Digitalisierung, die nun anstehe, sei Fluch und Segen zugleich. Die Archivalien könnten dadurch leichter für Benutzer bereitgestellt werden, es sei aber unter Umständen auch schwierig, die neuen Techniken zu beherrschen.

Alexander Rantasa stellte seine Rede unter das Motto: „Per aspera ad astra“ – „Auf rauen Wegen zu den Sternen“ – des römischen Philosophen Seneca. Der Archivar berichtete von anfänglichen Schwierigkeiten hinsichtlich der Räumlichkeiten und Aufstellungsmöglichkeiten für die Archivalien. Mit der Anschaffung von Rollregalen im Jahr 2010 habe man die Kapazität um 50 % steigern können. Aktuell habe das Archiv die Aufnahmefähigkeit von 1300 Regalmetern, von denen inzwischen jedoch schon wieder 95% belegt seien. Im Anschluss präsentierte Rantasa eine virtuelle Jubiläumsausstellung, die sich Interessierte bei der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) ansehen können.

Einen besonderen Punkt setzte Thomas John, Sohn des bekannten, 1996 verstorbenen Zeichners und Malers Edgar John, der dem Neckar-Odenwald-Kreis ein Gemälde aus dem reichen Fundus seiiner Familie schenkte. Das 1956 enstandene Ölgemälde zeigt eine Szene aus dem von dem Maler überaus geliebten Hüffenhardter Wald. Für den feierlichen Rahmen sorgten zwei jugendliche Sängerinnen aus der Musikschule Mosbach, Madita Baur und Lina Rudolphi.

zur Jubiläumsausstellung

Kontakt:
Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis
Zentralstelle – Kultur und Kreisarchiv
Renzstr. 12, 74821 Mosbach
Tel. 06261/84-1102
https://www.neckar-odenwald-kreis.de/

Quelle: Dr. Karl Wilhelm Beichert, Pressemitteilung, 16.12.2024.

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